Türkiye verurteilt tödlichen Anschlag auf Hamas-Chef / Photo: AA (AA)
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Das türkische Außenministerium hat den tödlichen Anschlag auf Hamas-Chef Ismail Hanija scharf verurteilt. „Wir sprechen dem palästinensischen Volk unser Beileid aus. Es hat Hunderttausende von Märtyrern wie Hanija geopfert, um in Frieden unter dem Dach eines eigenen Staates zu leben“, hieß es in einer Erklärung am Mittwoch. Die Ermordung Hanijas zeige, dass die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu nicht die Absicht habe, Frieden zu schaffen.

Ankara warnte vor einer Ausweitung des Gaza-Krieges auf die gesamte Region, falls die internationale Gemeinschaft nicht gegen Israel vorgehe. Die Tötung Hanijas ziele darauf ab, den Konflikt über den Gazastreifen hinaus auf eine regionale Ebene auszuweiten. Türkiye werde jedoch „die gerechte Sache des palästinensischen Volkes weiterhin unterstützen“, hieß es weiter.

Die palästinensische Widerstandsorganisation Hamas hatte am Mittwochmorgen bekannt gegeben, dass Ismail Hanija bei einem israelischen Luftangriff auf seine Residenz in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet wurde. Er sei infolge einer „zionistischen Attacke auf seine Residenz in Teheran“ ums Leben gekommen.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten von Israels Armee getötet.

Humanitäre Hilfslieferungen werden seither von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hungerkrise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 39.175 Menschen getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch