Zehntausende Menschen haben am Samstag in mehreren spanischen Städten gegen den israelischen Angriffskrieg im Gazastreifen protestiert. Allein in der Hauptstadt Madrid gingen nach Behördenangaben 25.000 Menschen auf die Straße. Die Demonstranten riefen die spanische Regierung auf, „den Waffenhandel und die Beziehungen zu Israel zu beenden“. Die Demonstrationen unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Palästina“ fanden auch in anderen großen Städten wie Barcelona, Valencia und Sevilla statt.
Spanien gehört zu den kritischsten Stimmen in der Europäischen Union gegenüber Israel. Im November hatte Israel nach der Kritik des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez seine Botschafterin aus Madrid abgezogen.
Sánchez hatte unter anderem in einem Interview mit dem spanischen Sender RTVE gesagt, dass Israel „seine Handlungen auf das humanitäre Völkerrecht stützen“ müsse. Angesichts der Bilder aus dem Gazastreifen „und der wachsenden Zahl von Menschen, die sterben, vor allem junge Jungen und Mädchen“ habe er „ernsthafte Zweifel“ daran. Im Januar kehrte die israelische Botschafterin nach Madrid zurück.
Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 24.900 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.