Der Daimler-Konzern hat in der Diesel-Affäre weitere Rechtsverfahren gegen eine Geldzahlung beigelegt. In Kanada werden nun in einem Vergleich womöglich langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen dadurch vermieden, dass der Stuttgarter Konzern rund 250 Millionen kanadische Dollar (175 Mio Euro) zahlt, wie der Dax-Konzern am Freitagabend in Stuttgart mitteilte. Die Einigung betreffe rund 83.000 Mercedes-Dieselfahrzeuge. Der Vergleich muss von den Gerichten in Kanada noch genehmigt werden. Mit der Geldzahlung räumt Daimler eine Sammelklage von kanadischen Verbrauchern aus dem Weg, bei der es um Mercedes-Benz Diesel-Pkw der Modelljahre 2009 bis 2016 geht sowie um leichte Diesel-Nutzfahrzeuge des Typs Sprinter aus den Baujahren 2010 bis 2016.
Daimler bestreitet die wesentlichen Vorwürfe der Kläger nach wie vor und will mit der Geldzahlung rechtliche und finanzielle Risiken vermeiden. Bereits früher hat Daimler sich mit Klägern und Behörden verglichen, so auch in den USA, als das Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres einer Zahlung von über zwei Milliarden US-Dollar zustimmte, um unter anderem zivilrechtliche Bußgelder des US-Justizministeriums zu begleichen und Sammelklagen von Autobesitzern beizulegen. In Deutschland hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart im Rahmen der Dieselaffäre vor gut zwei Jahren ein Bußgeld von rund 870 Millionen Euro verhängt wegen der fahrlässigen Verletzung von Aufsichtspflichten.
dpa
Ähnliche Nachrichten
„Mein Sohn wurde gefoltert“: Schwarzer stirbt nach Polizeigewalt
Im US-Bundesstaat Virginia sollen sieben Polizisten einen 28-jährigen Schwarzen fixiert und elf Minuten lang zu Boden gedrückt haben. „Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund“, zitierten US-Medien die Mutter des Opfers.
Selbe Kategorie
Gaza-Behörde: Krankenhäuser müssen Betrieb in 48 Stunden stoppen
Die letzten teils funktionsfähigen Krankenhäuser in Gaza sind auf Treibstoff angewiesen, um Stromgeneratoren für ihre Geräte zu betreiben. Doch Treibstoff ist dort Mangelware, weil Israel die Einfuhr behindert. Das hat schwerwiegende Folgen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.