Nach dem bewaffneten Konflikt in Berg-Karabach hat Aserbaidschan 15 Kriegsgefangene an Armenien übergeben. Wie das Außenministerium in Baku am Samstag mitteilte, händigte die armenische Regierung Aserbaidschan im Gegenzug Landkarten aus, auf denen Minenfelder in der Konfliktregion verzeichnet sind. Der Austausch war den Angaben zufolge unter Vermittlung von Georgiens Regierungschef Irakli Garibaschwili zustande gekommen.
Auf den Landkarten seien 97.000 Anti-Panzer- und Anti-Personen-Minen im Bezirk Agdam verzeichnet, führte das aserbaidschanische Außenministerium aus. In der Erklärung dankte das Ministerium auch US-Außenminister Antony Blinken, dem EU-Topdiplomaten Philip Reeker, EU-Ratspräsident Charles Michel sowie dem schwedischen Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für ihren Beitrag zu dem Verhandlungserfolg mit Armenien.
Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan bestätigte gegenüber Journalisten, dass 15 Armenier aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt seien. Er dankte dafür Garibaschwili, „unseren georgischen Brüdern ebenso wie unseren Partnern in den USA und der EU“. Russland, das Soldaten zur Friedenssicherung in Berg-Karabach stationiert hat, begrüßte die Vereinbarung ebenfalls. „Wunderbare und lang erwartete Neuigkeiten“, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa.
Armenien und Aserbaidschan streiten seit Jahren um die armenische Exklave Berg-Karabach. Im vergangenen Herbst war der Konflikt erneut eskaliert. Bei sechswöchigen Kämpfen wurden mehr als 6000 Menschen getötet. Armenien musste große Gebiete an Aserbaidschan abtreten.
AFP
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