Die türkischen Wähler können am heutigen Sonntag erneut über ihren Präsidentschaftskandidaten abstimmen. / Photo: AA (AA)
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Die türkischen Wähler können am heutigen Sonntag erneut über ihren Präsidentschaftskandidaten abstimmen. Im ersten Wahlgang am 14. Mai konnte keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan geht als Favorit in die Stichwahl gegen Oppositionskandidat Kemal Kılıçdaroğlu.

Von 8 Uhr bis 17 Uhr Ortszeit (7 Uhr bis 16 Uhr MESZ) können die mehr als 60 Millionen Wahlberechtigten in Türkiye ihre Stimme abgeben. Der Wahlsieger wird voraussichtlich am späten Sonntagabend feststehen.

Erdoğan ruft alle Bürger zur Stimmabgabe auf

Noch am Samstag hatte Erdoğan die Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. „Lasst uns das Türkiye-Jahrhundert mit unseren Stimmen einleiten“, schrieb er auf Twitter. „Lasst uns morgen gemeinsam zur Wahl gehen, um den großen Sieg von Türkiye zu erringen. Lasst uns den Willen, der sich am 14. Mai im Parlament gezeigt hat, dieses Mal noch stärker auf das Präsidentenamt übertragen“, so Erdoğan. Die sogenannte Volksallianz unter ihm hatte in der ersten Runde die Mehrheit im Parlament bereits gewonnen.

Der 69-jährige Erdoğan trotzte damit den Meinungsumfragen und sicherte sich mit 49,52 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang einen komfortablen Vorsprung von fast fünf Prozentpunkten vor CHP-Chef Kılıçdaroğlu (44,9 Prozent). Kılıçdaroğlus Lager zeigte sich am Wahlabend sichtlich schockiert angesichts der Wahlergebnisse.

Oğan erklärte Unterstützung für Erdoğan

Der drittplatzierte Präsidentschaftskandidat Sinan Oğan erhielt im ersten Wahlgang 5,17 Prozent der Stimmen. Der ehemalige Kandidat der nationalistischen ATA-Allianz erklärte vor der Stichwahl seine Unterstützung für den Kandidaten der Volksallianz, Präsident Erdoğan. Dieser habe einen „ununterbrochenen Kampf gegen den Terrorismus“ gezeigt.

Damit bezog Oğan sich auf die Terrorgruppe PKK und ihren syrischen Ableger YPG – aber auch auf die terroristische Organisation FETÖ, die hinter dem vereitelten Putschversuch in Türkiye von 2016 steckte. Sicherheit und Terrorismusbekämpfung gehörten neben Migrationspolitik zu den heißen Wahlkampfthemen im Rennen um das höchste Staatsamt.

TRT Deutsch