Erdoğan: Türkiye baut Energieproduktion aus / Photo: AA (AA)
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Türkiye will bis 2025 eine führende Position bei erneuerbaren Energien einnehmen. Ziel sei es, zu den drei führenden Nationen Europas und zu den neun führenden weltweit aufzusteigen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Er hielt am Freitag am „Istanbuler Energieforum“ eine Rede, wo er Erfolge und Ziele der türkischen Energiepolitik schilderte.

Das Land habe eine der weltweit modernsten Flotten zur Förderung von Erdgas und Erdöl, betonte Erdoğan. Diese umfasse vier Tiefseebohrschiffe, zwei seismische Forschungsschiffe und mehrere Unterstützungsschiffe. Mit sieben Erdgaspipelines, zwei schwimmenden LNG-Terminals und 15 Einspeisepunkten verfüge Türkiye zudem über eine leistungsfähige Energieinfrastruktur. Damit habe das Land das Potenzial, sich zu einem führenden globalen Energiehandelszentrum zu entwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt sei die Kernenergie. Das Kernkraftwerk Akkuyu in Süd-Türkiye werde nach seiner Inbetriebnahme 10 Prozent des nationalen Strombedarfs decken und 35 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Bis 2050 strebt Türkiye laut Erdoğan eine Kernkraftkapazität von 20.000 Megawatt an.

Energiekrise verhindert

Durch ausgeglichene Beziehungen zu Russland und der Ukraine habe Türkiye eine Energiekrise verhindert, so Erdoğan. Ein großer Erfolg sei auch der historische Gasfund im Schwarzen Meer vor vier Jahren. Das aus einer Tiefe von 4.000 Metern geförderte Gas sei im Jahr 2023 für die Bürger zugänglich gemacht worden.

Zudem soll eine neue schwimmende Förderplattform die tägliche Gasproduktion bis 2026 auf 20 Millionen Kubikmeter erhöhen. Damit könne die Hälfte der türkischen Haushalte versorgt werden, sagte Erdoğan.

Türkiye beteilige sich auch im Ausland an der Suche nach Erdgasquellen. Derzeit erkunde das Forschungsschiff Oruç Reis Gebiete vor der Küste Somalias, betonte Erdoğan.

Ölpförderung in Gabar

Auch die Ölförderung entwickele sich weiter. Im süostanatolischen Gabar sei die bisher größte Ölproduktion des Landes erreicht worden, so Erdoğan. Dort würden täglich mehr als 57.000 Barrel gefördert. Die Gesamtproduktion im In- und Ausland sei auf mehr als 155.000 Barrel gestiegen. Neue Funde in Şırnak, Hakkari und Van könnten die Kapazitäten in Zukunft weiter erhöhen, wie Erdoğan betonte.

Das Energieforum in Istanbul stand unter dem Motto „Gemeinsame Zukunft, gemeinsame Ziele“. Es wurde von der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu unter der Schirmherrschaft des Energieministeriums organisiert. Internationale Experten diskutierten über die Herausforderungen der Energieversorgung.

TRT Deutsch