Symbolbild. Notunterkunft im ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin / Photo: DPA (dpa)
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​​Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsheime in Deutschland ist nach Jahren wieder gestiegen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahr gab es 65 Anschläge auf Unterkünfte, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Dienstag unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion berichtete. Damit sei fast die Zahl des gesamten Jahres 2021 erreicht. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Behörden 70 überwiegend rechtsmotivierte Angriffe und Sachbeschädigungen. Die Zahl der in diesem Jahr bislang registrierten Anschlägen könnte dem Bericht zufolge in den kommenden Monaten noch deutlich steigen, da sich Berichte über Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte mehrten. Grund seien steigende Zahlen von ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Trotz des Anstiegs der Angriffe sei das Niveau relativ niedrig, hieß es weiter. Zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 wurden 1047 Übergriffe registriert. Seitdem wurden es jedes Jahr weniger. Pro Tag komme es in Deutschland statistisch gesehen dennoch zu mindestens zwei Angriffen auf Flüchtlinge. Etwa jede fünfte Tat sei eine Körperverletzung. 711 Menschen wurden zwischen Januar und September 2022 außerhalb ihrer Unterkunft angegriffen. „Kaum ein Tag vergeht momentan, an dem man nicht über Angriffe auf Geflüchtete oder Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte liest“, erklärte die fluchtpolitische Expertin der Linksfraktion, Clara Bünger. Die Situation sei „sehr gefährlich“. Durch rechte und konservative Politiker würden Ressentiments geschürt. Bünger forderte, sich rechter und rassistischer Gewalt klar entgegenzustellen.

AFP