Waffenhändler wegen illegaler Munition erneut im Visier der Justiz (Symbolbild) (Others)
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Der im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) stehende Waffenhändler und Schießstandbetreiber aus Güstrow im Landkreis Rostock ist erneut ins Visier der Justiz geraten. Die Staatsanwaltschaft Schwerin erhob gegen den 54-Jährigen Anklage wegen Anstiftung zu Diebstahl und Hehlerei, wie die Ermittler am Donnerstag mitteilten. Der Mann soll einem sächsischen Polizisten angeboten haben, ein privates Schießtraining mit dienstlicher Munition bezahlen zu können. Daraufhin soll der Polizist aus einer Waffenkammer Munition im Wert von 3680 Euro gestohlen und an den Schießstandbetreiber weitergegeben haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann außerdem vor, zusammen mit einem ebenfalls angeklagten Mitarbeiter des Landkreises Ludwigslust-Parchim Beweismittel unterdrückt zu haben. Demnach sollte der Landkreismitarbeiter Munition sichern, die 2017 bei einer Durchsuchung eines sogenannten Preppers, einem hauptberuflichen Polizisten, gefunden wurde. Auf Geheiß des Preppers soll der Landkreismitarbeiter zehn Schuss Kriegswaffenmunition an den Schießstandbetreiber weitergegeben haben. Der Polizist, der zum Spezialeinsatzkommando gehörte, wurde 2019 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Anfang dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Rostock gegen den früheren Innenminister Caffier wegen Vorteilsannahme einen Strafbefehl in Höhe von 13.500 Euro erlassen. Der frühere Minister hatte sich von dem Schießstandbetreiber eine Waffe im Wert von 800 Euro schenken lassen. Caffier war wegen der Affäre im Herbst 2020 zurückgetreten.

AFP