Die Deutschen stehen Zuwanderung und Flüchtlingen zunehmend skeptisch gegenüber. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung hervor. Demnach haben Energiekrise, Inflation und steigende Flüchtlingszahlen die Sorge vor negativen Folgen für Sozialstaat, Schulen und Wohnungsmarkt verstärkt.
Die Studie ergab auch, dass die Bereitschaft, geflüchtete Menschen aufzunehmen, erheblich gesunken ist. Nur noch 40 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen kann. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2021, als noch 64 Prozent dieser Meinung waren. Das Institut Verian hatte für die Analyse „Willkommenskultur in Krisenzeiten“ im vergangenen Oktober gut 2000 Personen ab 14 Jahren repräsentativ befragt.
Studienautorin Ulrike Wieland sagte, dass die Ergebnisse nicht unbedingt als Ablehnung der zugewanderten Menschen zu deuten seien. Sie spiegelten vielmehr „die Bedenken über die systemischen Kapazitäten“ wider. Die Frage sei, ob die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge mit den vorhandenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ressourcen gelingen könne.