Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse dauert in Deutschland oft noch immer viel zu lange. Das zeigt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), aus der das „Handelsblatt“ am Sonntag zitierte. Danach gab es bei dualen Ausbildungsberufen im Jahr 2020 bei nur 59 Prozent der Anträge in der gesetzlichen Frist von maximal drei Monaten einen Bescheid. Immerhin sind das 17 Prozentpunkte mehr als noch 2017.
Bei reglementierten Berufen innerhalb der EU, also etwa bei Ärztinnen oder Pflegefachleuten, wurden 2020 87 Prozent der Anträge binnen drei Monaten beschieden, sieben Prozentpunkte mehr als drei Jahre zuvor. Das liegt demnach vor allem daran, dass einige EU-Abschlüsse automatisch anerkannt werden.
Bei der Anerkennung dieser Berufe aus dem Nicht-EU-Ausland stagniert die Quote der fristgerechten Bescheide hingegen bei knapp 75 Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2020 fast 60.000 Anträge auf Anerkennung gestellt, knapp 37.000 Anträge wurden entschieden.
Um den Prozess der Anerkennungen und die noch vorhandene Wissenslücken zu schließen, forderte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser „ausreichende und flächendeckende Qualifizierungsangebote, um die dringend benötigten Fachkräfte schneller in den Arbeitsmarkt integrieren zu können“. Generell bräuchten die Behörden mehr Personal für die Anerkennung.
4 Sep. 2022

Studie: Ausländische Berufsabschlüsse werden viel zu langsam anerkannt
Ausländische Berufsabschlüsse werden in Deutschland einer Untersuchung zufolge viel zu langsam anerkannt. 2020 gab es demnach nur für 59 Prozent der Anträge bei dualen Ausbildungsberufen einen Bescheid innerhalb der gesetzlichen Frist.
AFP
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