Die Magenta-Farbe ist registrierter Farbton der Telekom. (Others)
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Pinkbus einigt sich außergerichtlich mit der Telekom und akzeptiert die Forderungen des Telekom-Konzerns, einen neuen Farbton für das Start-up zu finden. Dies erklärte der Geschäftsführer Christian Röber gegenüber „Gründerszene” am Donnerstag. Die Deutsche Telekom sehe eine Verwechslungsgefahr bei den pinkfarbenen Fahrzeugen und dem Pinkbus-Logo mit dem Magenta-Ton des Unternehmens.

„Die Nutzung von Magenta und ähnlichen Farbtönen durch Ihr Haus ist für uns nicht akzeptabel, weil sie Verwechslungsgefahr mit unseren Kennzeichen begründet“, soll die Telekom im Dezember Pinkbus per einstweilige Verfügung mitgeteilt haben.

Nur weil sich das Start-up auf „einschneidende Kompromisse“ eingelassen habe, soll es zu keiner gerichtlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Pinkbus soll künftig die Farbe Pink nicht mehr flächendeckend auf seinen Fahrzeugen verwenden. Die Webseite und Social-Media-Auftritte des Unternehmen wurden bereits überarbeitet. Statt dem Pinkton besteht das Logo nun aus einem lilafarbenen Verlauf.

Die Busse können jedoch nicht so schnell verändert werden. Gegenüber Gründerszene erklärte Röber, dass er pro Fahrzeug von „Kosten von rund 10.000 Euro“ rechne. Ab nächste Woche soll Pinkbus anfangen, seine sechs Fahrzeuge umzufolieren. Ein großer und kostspieliger Aufwand für das von der Corona-Krise angeschlagene Start-up.

Nicht die erste Drohung von Telekom wegen Magenta-Farbton

Der Magenta-Ton ist eine registrierte Farbmarke des Telekom-Konzerns für Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich der Telekommunikation. Seit der Privatisierung 1995 hat sich das Unternehmen vollständig auf die Farbe ausgerichtet und klagte bisher mehrmals und äußerst erfolgreich gegen den Einsatz des Magenta-Tons durch andere Unternehmen.

Das Bundesgerichtshof entschied 2003 mit einem höchstrichterlichen Urteil, dass aufgrund einer bestehenden Verwechslungsgefahr nur die Telekom mit dem Magenta-Farbton werben darf.

2008 ging die Telekom von diesem Urteil gestärkt gegen den Technik-Blog „engadget” vor und forderte das Umfärben des „Mobile"-Begriffs auf dem Blog, das engadget stets in einem Magenta-Ton hielt. Weitere bekannte Klagen folgten gegen „Aio Wireless”, einem Tochterunternehmen von AT&T, und zuletzt gegen das US-Versicherungstech-Start-up „Lemonade". Lediglich gegen das Kommunikationskonzern „Datajar” musste Telekom 2018 eine Niederlage einstecken. Auch hier wurde die Magenta-Farbe nicht exakt kopiert, sondern nur ein ähnlicher Farbton verwendet. Für diese Vorgehensweise wurde die Telekom schon oft von der Öffentlichkeit kritisiert.

TRT Deutsch