Fast 7,3 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten derzeit in einem sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnis - also in befristeter Anstellung, Teilzeit mit weniger als 20 Wochenstunden, bei einer Zeitarbeitsfirma oder als geringfügig Beschäftigte. Das sind 21,2 Prozent der insgesamt 34,2 Millionen abhängig Beschäftigten, wie aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes für die Linkspartei hervorgeht, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag berichtete.
Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg die Zahl der Menschen in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis demnach um 288.000 an. Die Gesamtzahl der abhängig Beschäftigten legte im Beobachtungszeitraum zwar um rund 800.000 zu, dennoch nannte es die Linkspartei ein „alarmierendes Zeichen“, dass immer mehr Menschen ohne feste Stelle seien.
„Wenn mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer einen unsicheren Arbeitsvertrag hat, ist das verheerend“, sagte der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, den Zeitungen des RND vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai.
Der Statistik zufolge stieg besonders die Zahl der Beschäftigten in Leiharbeit nach einem offenbar durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgang wieder stark an. Waren 2020 noch 641.000 Menschen als Zeitarbeitnehmer registriert, so sind es derzeit über eine Million, wie das RND weiter berichtete.
„Immer mehr Leiharbeit und Befristungen stehen für eine schlechte Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“, kritisierte Bartsch. „Von prekärer Beschäftigung kann man kaum eine Familie ernähren“, sagte er.