Sieben sogenannte falsche Polizisten sind am Mittwoch bei Durchsuchungen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hamburg und Berlin festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, mit bandenmäßigem Telefonbetrug über 715.000 Euro erschlichen zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilte. Die Beschuldigten sollen sich von Februar bis August als Polizeibeamte ausgegeben und zumeist ältere Menschen betrogen haben.
Laut Staatsanwaltschaft überzeugten sie ihre Opfer in „stunden- oder tagelang andauernden Telefonanrufen“ davon, Gold, Schmuck oder Bargeld an sogenannte Abholer zu übergeben oder vor ihrer Wohnung zu deponieren. Dabei sollen sie den Angerufenen mit technischen Hilfsmitteln die Telefonnummern realer Behörden eingeblendet haben.
In sieben Fällen hatten die Betrüger den Angaben zufolge Erfolg. In vier weiteren Fällen konnten die Ermittler demnach rechtzeitig einschreiten und einen Vermögensverlust in Höhe von rund 100.000 Euro verhindern. Rund 365.000 Euro seien beschlagnahmt worden.
Ermittelt werde gegen 18 überwiegend in Deutschland lebende Männer und Frauen. Die Tatverdächtigen sind laut Staatsanwaltschaft zwischen 23 und 65 Jahre alt und deutscher, türkischer, syrischer und afghanischer Staatsangehörigkeit.
An den Durchsuchungen der 16 Wohn- und Geschäftsräume beteiligten sich Polizisten und Spezialkräfte aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin. Auch ein Bargeldspürhund war im Einsatz.