Im Kriegsfall würde der Bundeswehr einem Medienbericht zufolge innerhalb von zwei Tagen die Munition ausgehen. Das berichtete das Magazin „Business Insider“ am Samstag unter Verweis auf übereinstimmende Angaben von Vertretern der Rüstungsindustrie, Experten und Verteidigungspolitikern im Bundestag. „Wir bräuchten allein 20 Milliarden Euro zusätzlich für die Munitionsbeschaffung“, sagte Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, dem Magazin.
Auch gebe es nicht genügend Munitionslager, sagte Högl weiter. „Hier braucht es noch eine große Kraftanstrengung.“ Die Bundesregierung hatte im Zuge des Kriegs in der Ukraine ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auf den Weg gebracht. Munition soll laut „Business Insider“ jedoch aus dem laufenden Verteidigungshaushalt bezahlt werden, nicht aus dem Sondervermögen.
Vertreter der Rüstungsindustrie kritisierten das Vorgehen des Bundesverteidigungsministeriums. Dieses sei auf Angebote der Industrie, schneller und mehr zu produzieren, nicht eingegangen. „Natürlich wird sich diese Situationsbeschreibung nicht verbessern, wenn Munition aus Beständen der Bundeswehr abgegeben wird und nicht zugleich entsprechende Aufträge an die Industrie vergeben werden“, sagte Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) gegenüber „Business Insider“.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Bundeswehrverband fordert Konsequenzen aus Ukraine-Krieg
Im Kriegsfall nicht verteidigungsfähig: Der Bundeswehrverband fordert Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg und der ausgerufenen Zeitenwende. Der Vorsitzende Wüstner kritisiert die Politik für den „desaströsen Zustand“ der deutschen Streitkräfte.
Bundeswehr: Ampel-Politiker fordern islamischen Militärseelsorger
Politiker der Ampel-Fraktionen im Bundestag fordern die Einsetzung eines islamischen Militärseelsorgers für muslimische Soldaten in der Bundeswehr. Derzeit stehen nur protestantische, katholische und jüdische Militärseelsorger zur Verfügung.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.