Der Beamtenbund dbb hat einen Vorstoß der FDP zurückgewiesen, künftig Englisch als zweite Verwaltungssprache in Behörden zu etablieren. „Wenn es um Verordnungen und Gesetze geht, gilt hierzulande schon aus Gründen der Rechtssicherheit die Amtssprache, und die ist Deutsch“, sagte dbb-Sprecherin Britta Ibald den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. Zukünftig auch auf Englisch zu kommunizieren, führe eher zu mehr Arbeit als zu Erleichterungen.
„Die Anforderungen an die erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse sind beispielsweise je nach Fachrichtung und Region sehr unterschiedlich, so dass die pauschale Einführung von Englisch als zweiter ‚Amtssprache‘ hinsichtlich des erforderlichen Mehraufwands wenig zielführend erscheint“, sagte Ibald weiter. „Vielmehr besteht die Gefahr, dass hier ein erhebliches Mehr an bürokratischem Aufwand geschaffen wird.“
Bei der Personalgewinnung im öffentlichen Dienst werde bereits auf interkulturelle Kompetenz und, wo geboten, auf Mehrsprachigkeit, gesetzt, sagte die Sprecherin. „Der dbb begrüßt es aber grundsätzlich, wenn die Regierungsparteien die Notwendigkeit erkennen, endlich mehr in die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten sowie die Digitalisierung der Verwaltung - Stichwort etwa Übersetzungshilfen und -programme - zu investieren.“
Die FDP hatte vorgeschlagen, Englisch als zusätzliche Verwaltungssprache in deutschen Behörden einführen. Der Vorschlag ist Teil eines Zehn-Punkte-Programms zur Erleichterung der Fachkräfte-Zuwanderung, welches das FDP-Präsidium am Montag in Berlin verabschiedete.
5 Juli 2022
AFP
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