In Deutschland wird die Zahl der Menschen im Rentenalter neuen Berechnungen zufolge bis 2035 deutlich zunehmen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag erklärte, wird die Anzahl der Menschen im Alter ab 67 Jahren zwischen 2020 und 2035 von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen. Dies entspricht einem Anstieg um 22 Prozent. Gleichzeitig wird es demnach weniger Menschen im erwerbstätigen Alter geben.
Insgesamt werde sich der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung, also der Menschen im Alter zwischen 20 und 66 Jahren, in den westdeutschen Flächenländern bis 2035 um sieben bis elf Prozent verringern, erklärten die Statistiker. In den ostdeutschen Flächenländern fällt der Rückgang mit zwölf bis fünfzehn Prozent noch deutlicher aus. Nur in den Stadtstaaten bleibt der Anteil der 20- bis 66-Jährigen demnach weitgehend stabil.
Verstärkt wird der Trend durch eine stagnierende Zuwanderung - auch die Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie trugen dazu bei. Im Jahr 2020 war die Zahl der Zuzüge zwar um 220.000 höher als die der Fortzüge, der sogenannte Wanderungssaldo war damit allerdings zum fünftem Mal in Folge rückläufig.
Im Jahr 2035 kommen so rechnerisch zwischen 41 und 43 Menschen ab 67 Jahren auf 100 Menschen im Alter zwischen 20 und 66 Jahren. Im Jahr 2020 waren es lediglich 31. Ohne Berücksichtigung der Effekte der Pandemie würde dieser Altersquotient im Jahr 2035 noch höher liegen, nämlich zwischen 43 und 46.
Um der Abnahme der erwerbstätigen Bevölkerung entgegenzuwirken, wäre laut Statistischem Bundesamt eine durchschnittliche Zuwanderung von jährlich 480.000 Menschen im erwerbstätigen Alter notwendig. Rund 300.000 dieser Zuwanderer müssten zwischen 20 und 40 Jahren alt sein, um die Bevölkerungszahl in dieser Altersgruppe zu stabilisieren.
AFP
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