Adnan Yüksel Gürüz.(l.) und  Mert Döşkaya (r.) von der  Ege-Universität (AA)
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Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Ege-Universität in der westtürkischen Provinz Izmir hat ihre präklinischen Arbeiten an einem DNA-Impfstoff gegen Coronaviren abgeschlossen. Der Impfstoff soll die Zahl der inländisch entwickelten Impfstoffe in der Türkei ausweiten. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Turkovac-Impfstoff gegen COVID-19 erfolgreich entwickelt und auf den Markt gebracht.

Seit 2007 forsche das Team bereits in anderen Bereichen an der Entwicklung von Impfstoffen, erklärte Professor Adnan Yüksel Gürüz. Er ist der Direktor des Zentrums für Impfstoffanwendung, Forschung und Entwicklung an der Ege-Universität. Mit den ersten Corona-Fällen im März 2020 habe sich die Universität auf die Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID-19 fokussiert.

Türkisches Impfprogramm hatte entscheidenden Anteil an Corona-Eindämmung

Der Wissenschaftliche und Technologische Forschungsrat der Türkei (TÜBITAK) habe die Möglichkeiten zur Beantragung von Mitteln zur Impfstoffentwicklung und die Bewilligungsverfahren beschleunigt. Innerhalb eines Jahres konnte Gürüz zufolge der Impfstoff so nach den Vorgaben der so genannten Gute Herstellungspraxis (GMP) optimiert werden. Diese soll die Einhaltung der bestmöglichen Qualität sicherstellen. Für die erste klinische Testphase produziere das Forschungsteam bis zu 2000 Impfstoffdosen.

Die Türkei verfolgt ein ehrgeiziges Impfprogramm gegen das Coronavirus. Mit Erfolg: Inzwischen ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf unter 20.000 gesunken. Seit Beginn des Programms im Januar 2021 wurden mehr als 146 Millionen Impfstoffdosen genutzt. Nahezu 53 Millionen Menschen haben zwei Dosen des Impfstoffs verabreicht bekommen. Derzeit bietet das Land den mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech, den inaktiven Impfstoff CoronaVac von Sinovac und das lokal entwickelte Präparat Turkovac an.

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