Das groß angelegte „Null Abfall“-Projekt der Türkei geht in die nächste Phase. Bis zum 31. Dezember haben die Gemeinden Zeit, ein effektives Recycling-System aufzustellen. Haushaltsabfälle im Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar sollen dadurch wiederverwertet werden können.
In öffentlichen Gebäuden wird das Projekt bereits umgesetzt. Nun müssen auch Gemeinden nachziehen. Sie werden verpflichtet, überall im Land getrennte Müllcontainer zur Verfügung zu stellen. Damit soll die Trennung von wiederverwertbarem Abfall unterstützt werden. Daneben bestehen auch mehrere weitere Vorschriften, die das Recycling betreffen.
Umweltminister Murat Kurum zufolge wurden neue Regelungen eingeführt, die nun als Standards des Recycling-Systems der Gemeinden gelten. Diese müssen bis Ende dieses Jahres geeignete Maßnahmen treffen, um die Müllentsorgung und -wiederverwertung an die Richtlinien anzupassen. Die Ausweitung des „Null Abfall“-Projekts auf Haushalte zielt darauf ab, das Recycling von Abfällen in der Türkei zu fördern.
2023 soll in etwa 400.000 Gebäuden eine „Null Abfall“-Praxis möglich sein. Ziel der türkischen Regierung ist es, mindestens 35 Prozent der Abfälle wiederverwertbar zu machen.
Recycling-Anreize für Bürger
So wurde zuletzt in der türkischen Provinz Kırklareli ein neues Punkte-System eingeführt. Auf sogenannten Recycling-Karten können die Bürger Punkte sammeln, wenn sie ihre Abfälle getrennt sortieren. Mit diesen Punkten können anschließend Lebensmitteleinkäufe getätigt werden.
Das „Null Abfall“-Projekt wurde 2017 ins Leben gerufen. Durch verschiedene Kampagnen sollen die Menschen für das Thema Recycling sensibilisiert werden.
Die First Lady Emine Erdoğan gilt als Vorreiterin des Projekts, das zuletzt vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen mit einem Preis ausgezeichnet wurde.