DAK-Analyse: Schulkinder leiden unter Erschöpfung und Krisenängsten(Symbolbild) / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Erschöpfung, Einsamkeit und Schlafstörungen: Viele Schulkinder leiden einer DAK-Umfrage zufolge unter gesundheitlichen und mentalen Problemen. Mehr als die Hälfte der Fünft- bis Zehntklässler sind erschöpft (55 Prozent), wie aus der am Montag in Hamburg veröffentlichten Studie der Krankenkasse hervorgeht. Mehr als ein Drittel schläft schlecht (37 Prozent).

27 Prozent der Jungen und Mädchen haben demnach jede Woche oder häufiger Rückenschmerzen. Ebenso viele berichten von häufigen Kopfschmerzen, und ein Fünftel klagt über Bauchweh. Fast ein Drittel (31,5 Prozent) gibt zudem an, sich einsam und ausgeschlossen zu fühlen. Es mangelt ihnen an Freundschaften.

Der Anteil derjenigen, die unter mindestens zwei Beschwerden pro Woche leiden, ist der DAK zufolge in den vergangenen sechs Jahren um rund ein Viertel auf 46 Prozent gestiegen. 2017/18 lag der Anteil erst bei 36 Prozent. Bei den Mädchen stieg der Anteil der von mehrfachen Beschwerden Betroffenen in diesem Zeitraum noch stärker - um rund ein Drittel.

Ukraine-Krieg und Klimakrise als Hauptsorgen

Wie die Studie weiter zeigt, werden drei Viertel der Schulkinder von Krisenängsten geplagt. Sie befürchten, dass etwa der Ukraine-Krieg oder die Klimakrise noch lange anhalten oder dass sich die finanzielle Situation ihrer Familie verschlechtern wird. Sechs Prozent haben nach eigenen Angaben sogar „oft“ Krisenängste. Wie bei der Einsamkeit sind auch hier Jungen und Mädchen mit einem sozial schwachen Familienhintergrund stärker betroffen.

Für die Studie wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) rund 23.000 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern befragt. Seit 2016 untersucht die DAK das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von Schülerinnen und Schülern der Klassen fünf bis zehn.

DAK-Chef Andreas Storm sieht die seelische Gesundheit der nachwachsenden Generation in Gefahr und fordert mehr Präventionsinitiativen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie seien „alarmierend, denn chronische Einsamkeit ist ein Risiko für die mentale Gesundheit der Mädchen und Jungen“.

AFP