101. Jahrestag: Türkiye feiert „Tag des Sieges“ / Photo: AA (AA)
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Türkiye begeht am 30. August zum 101. Mal den „Tag des Sieges“. Dieser Tag erinnert an den Sieg der türkischen Truppen über die griechischen Besatzer in der Schlacht von Dumlupınar 1922. Die Großoffensive der türkischen Truppen unter der Führung des späteren Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk begann am 26. August 1922 und endete am 18. September 1922.

Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg und der anschließenden Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Mudros hatten die Ententemächte 1919 das türkische Festland besetzt. Französische Truppen übernahmen die Kontrolle über die Region um Adana im Süden des Landes. Britische Soldaten marschierten ein in Urfa (Şanlıurfa), Maraş (Kahramanmaraş) sowie Samsun und Merzifon (Amasya). Italien besetzte weite Teile der Mittelmeerküste, darunter Antalya und weitere südwestanatolische Städte.

Griechische Besatzer landen in Izmir

Am 15. Mai 1919 landeten die griechischen Besatzungstruppen in Izmir und lösten damit einen Aufstand der türkischen Bevölkerung aus. Um sich den Invasoren zu widersetzen, schlossen sich die Menschen den türkischen Widerstandsgruppen (Kuvayi Milliye) an.

Indes wurde in Ankara 1920 die Große Nationalversammlung gegründet. Die Besatzer konzentrierten ihre repressive Politik auf die osmanische Führung, während die türkischen Widerstandsgruppen an die Westfront zogen. Im Folgejahr schlugen türkische Truppen die Griechen zurück, die bis auf 70 Kilometer ans Parlament heranrückten.

Start der Großoffensive

Nach einer rund einjährigen Vorbereitung startete Oberbefehlshaber Atatürk am 26. August 1922 die Großoffensive zur Befreiung des Landes und rückte vor in Richtung Westen. Die Offensive begann im Morgengrauen mit schallendem Artilleriefeuer. Die türkischen Truppen eroberten Tinaztepe, Belentepe und Kalecik Sivrisi in der Nähe der Stadt Afyonkarahisar. In der Nacht auf den 29. August entschieden sich die Kommandeure für ein entschlossenes Vorgehen.

Am 30. August befahl Atatürk den türkischen Truppen, in die westliche Region um Kütahya vorzurücken. Damit wurde den griechischen Besatzern in Anatolien ein entscheidender Schlag versetzt.

Befreiung von Izmir

Am 9. September folgte eine Offensive auf die Stadt Izmir an der Ägäis, wodurch die verbliebenen Besatzer aus dem türkischen Kernland vertrieben wurden. Zwei Jahre später, am 30. August 1924, nahm Atatürk in Sancaktar an der Grundsteinlegung des Denkmals für die gefallenen Soldaten teil. Seitdem wird der 30. August als Tag des Sieges gefeiert.

„Das türkische Volk hat mit seinen Bemühungen und besonders mit dem hier errungenen Sieg, seiner Entschlossenheit und seinem Willen diese bekannten Tatsachen einmal mehr mit einem Stahlstift ins Herz der Geschichte eingraviert“, sagte Atatürk. Seine Rede ging in die Annalen der Geschichte ein.

TRT Deutsch