Moskau wirft Kiew Verhinderung von Evakuierungsaktion für Zivilisten vor
Russland wirft der Ukraine vor, eine Evakuierungsaktion für Zivilisten verhindert zu haben. Trotz der Ankündigung einer Feuerpause habe niemand den von Russland vorgeschlagenen Fluchtkorridor genutzt, erklärte das russische Verteidigungsministerium.
19. April 2022: Dieses Video der Stadtverwaltung Mariupol zeigt Rauchwolken über dem Stahlwerk in Azow. (DPA)

Russland hat der ukrainischen Regierung vorgeworfen, Zivilisten am Verlassen des belagerten Industriegeländes Asow-Stahl in Mariupol zu hindern. Trotz der Ankündigung einer Feuerpause habe niemand den von Russland vorgeschlagenen Fluchtkorridor genutzt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montagabend. „Die Kiewer Behörden haben diese humanitäre Operation erneut auf zynische Weise untergraben.“ Feuerpause sollte durch Hissen weißer Flaggen signalisiert werden

Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte eine Feuerpause für das Asow-Stahlwerk angekündigt, die ab 13.00 Uhr am Montag gelten sollte. In dem Stahlwerk eingekesselte Zivilisten würden „in jegliche Richtung gebracht, die sie wählen“, erklärte das Ministerium. Die ukrainische Seite rief es auf, ihre „Bereitschaft“ zur Öffnung der Fluchtkorridore für die Zivilisten durch das „Hissen weißer Flaggen“ zu signalisieren.

Russland hatte in der vergangenen Woche erklärte, mit Ausnahme der Stahlwerke die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol erlangt zu haben. Kreml-Chef Wladimir Putin hat eine Belagerung des Industriegeländes Asow-Stahl angeordnet. In dem Komplex sollen sich neben ukrainischen Soldaten hunderte Zivilisten befinden.

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AFP