Frankreich hat die Kritik des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNHCHR) an seiner Polizei zurückgewiesen. Die UN-Behörde hatte das Land aufgefordert, Fragen des Rassismus und der Diskriminierung in seinen Strafverfolgungsbehörden anzugehen. Das französische Außenministerium erklärte am Freitag in einer Stellungnahme, dass jede Anschuldigung von systematischem Rassismus oder Diskriminierung durch die Polizei in Frankreich „völlig unbegründet“ sei.
Die französischen Polizeibeamten unterlägen einer überdurchschnittlichen internen, externen und gerichtlichen Kontrolle. Zudem setzten sich Frankreich und seine Polizei „entschlossen“ gegen Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung ein.
Das Ministerium betonte auch, dass die Polizei gewalttätige Situationen „mit großer Professionalität“ bewältige. Der Einsatz von Gewalt sei streng geregelt und werde kontrolliert. Dabei würden die Grundsätze der absoluten Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit beachtet.
Die UN-Kritik war nach dem Tod eines 17-jährigen Jugendlichen durch einen Polizeischuss in der Pariser Vorstadt Nanterre am 27. Juni aufgekommen. Seitdem erlebt Frankreich eine Welle gewalttätiger Proteste.
„Dies ist ein Moment, in dem das Land sich ernsthaft mit den tiefgreifenden Problemen von Rassismus und Diskriminierung in der Strafverfolgung auseinandersetzen sollte“, hatte Ravina Shamdasani, die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, auf einer Pressekonferenz in Genf am frühen Freitag gesagt.