Zum Start der heißen Phase im Bundestagswahlkampf hat Facebook einen Ausbau seiner Kampagne gegen Falschinformationen vorgestellt. In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und mehreren Medienunternehmen sollen damit Manipulationsversuche im Vorfeld der Bundestagswahl erschwert werden, kündigte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin an. Dazu gibt es erstmals Angebote, die sich speziell an ältere und jüngere Nutzer richten. Außerdem werden Faktenchecks auf WhatsApp ermöglicht. Zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung startet Facebook eine Kampagne, mit der die Medienkompetenz der Bürgerinnen und Bürger erhöht werden soll. „Wir geben dort praktische Hinweise darauf, wie Falschnachrichten identifiziert werden können und verlinken auf die Website der Bundeszentrale ‚Du hast die Wahl‘“, erklärte das Unternehmen.
Unabhängige Faktenchecker überprüfen Falschinformationen
An jüngere Nutzerinnen und Nutzer richtet sich eine Instagram-Kampagne der unabhängigen Faktenchecker von „Correctiv“. Sie beinhaltet ebenfalls Tipps, wie man Falschinformationen erkennen und melden kann. Gleichzeitig soll aber auch grundlegendes Wissen zur Wahl vermittelt werden. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und Dagmar Hirche, Unternehmerin und Gründerin des Vereins „Wege aus der Einsamkeit“, will Facebook zum Thema Falschinformationen eine dreiteilige Videoserie präsentierten. Sie soll sich speziell an ältere Nutzer und Nutzerinnen richten. Dabei wird ein Mitglied des dpa-Faktenchecker-Teams Ratschläge zum Umgang mit Falschinformationen aus den Bereichen Politik, Nachrichten und Gesundheit geben.
Individuelle Anfragen sollen ebenfalls beantwortet werden
Für den Ausbau seines Faktencheck-Programms kooperiert Facebook auch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP, um Faktenchecks auf WhatsApp anzubieten. Dazu wird Facebook die technische Schnittstelle des Chat-Dienstes, die Whatsapp-Business-API, für die Faktenchecker von AFP und „Correctiv“ öffnen. In diesem Kontext können von Desinformation betroffene Menschen eine Nachricht an die Faktenchecker schicken und erhalten dann eine Überprüfung der behaupteten Fakten zurück.