Symbolbild: Ölfeld in Nigeria - Öl- und Gaskonzerne konnten gegen den Trend ihre weltweite Bedeutung steigern. (AP)
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Einer jüngst veröffentlichten Untersuchung der Wirtschaftsberatung EY zufolge befindet sich kein einziges deutsches Unternehmen mehr unter den weltweiten Top 100 der höchsten Börsenwerte. Dies berichtet die „Tagesschau“. Während zum Ende des Jahres 2007 noch sieben deutsche Konzerne unter den ersten hundert vertreten waren, ist diese Zahl bis Ende 2021 auf zwei gesunken. Im Laufe des ersten Halbjahres des laufenden Jahres sind auch diese aus dem 100er Ranking gefallen.

Einziges ursprünglich deutsches Top-100-Unternehmen sitzt jetzt in Irland

Am höchsten bewertet wird Software-Anbieter SAP mit 106 Milliarden US-Dollar, was für Platz 113 ausreicht. Auf Platz 120 findet sich die Deutsche Telekom mit 98 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung. Der Industriegasekonzern Linde belegt zwar noch Platz 74. Da er mit dem irischen Unternehmen Praxair fusionierte, gilt er aber infolge der Hauptsitzverlagerung nicht mehr als deutscher Konzern.

Mit einem Börsenwert von 2,3 Billionen US-Dollar schob sich erstmals der Erdölkonzern Saudi Aramco auf Platz 1 der weltweit wertvollsten Unternehmen – und damit sogar vor Apple. Insgesamt dominieren jedoch weiter US-amerikanische Unternehmen das Ranking. Sie belegen 60 der obersten 100 Plätze. Mit Microsoft, Alphabet (Google), Amazon, Tesla, Berkshire Hathaway, Unitedhealth, Johnson & Johnson und Meta (Facebook, Instagram) belegen sie auch die Plätze 3 bis 10 in der Wertung.

Europa verliert drastisch an Bedeutung

Höchstplatzierter europäischer Konzern in der Auflistung ist der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf Platz 20. Waren 2007 noch 46 der 100 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung europäische, sind es mittlerweile nur noch 16.

Henrik Ahlers, der Vorsitzende der Geschäftsführung von EY Deutschland, sieht gegenüber der ARD-Nachrichtensendung auch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich dieser Trend zeitnah umkehren könnte. Der Ukrainekrieg und die dadurch verschärfte Energiekrise hätten den Börsenwert der Top 100 insgesamt deutlich absinken lassen – um 17 Prozent oder 6,1 Billionen auf rund 29,8 Billionen US-Dollar.

Dazu kommt, dass der in der Corona-Krise verstärkte Trend zur Digitalisierung Europas wirtschaftliche Bedeutung weiter verringert habe. Steigern konnten zuletzt lediglich die Öl- und Gasunternehmen unter den Top 100 ihren Börsenwert – gegen den Trend um 19 Prozent. Und auch für diese gehört Europa nicht zu den bevorzugten Standorten.

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TRT Deutsch