Das türkische Startup-Unternehmen „Getir“ ist nach einer Bewertung von 2,6 Milliarden US-Dollar zum zweiten „Einhorn“ der Türkei aufgestiegen. Der Zehn-Minuten-Lieferservice für Lebensmittel will nun neue Investition In Millionenhöhe tätigen, um international zu expandieren. Das sagte „Getir“-Gründer Nazim Salur am Freitag auf einer virtuellen Pressekonferenz.
Sequoia Capital aus dem US-amerikanischen Silicon Valley und die Firma Tiger aus New York führen die jüngste Investitionsrunde an, wie Salur mitteilte. Das Unternehmen werde bis Ende des Jahres eine weitere Runde durchführen, versprach der Gründer.
„Dank des Interesses an unserem bahnbrechenden Geschäftsmodell konnten wir nur zwei Monate nach unserer Series B eine Series-C-Runde abschließen. Wir haben nun 300 Mio. US-Dollar eingesammelt und werden die Investition für unsere ambitionierte europäische Expansion nutzen.“ Das Unternehmen werde in wenigen Monaten auch in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden aktiv werden, kündigte Salur an.
„Wir begannen 2015 mit der Vision, die Art und Weise, wie Menschen ihre Lebensmittel einkaufen, zu verändern. Jeden Monat liefern wir in durchschnittlich zehn Minuten eine Vielfalt von 1500 Produkten an Millionen von Menschen in der Türkei“, erklärte Salur.
Das in Istanbul ansässige Unternehmen ist 2015 gegründet worden. Nutzer haben die Möglichkeit, über die „Getir“-App eine große Auswahl an Artikeln online zu bestellen – mit einem geringen Aufschlag auf vorherrschende Supermarktpreise.
In der Venture-Capital-Branche werden Startup-Unternehmen mit einem Wert von über einer Milliarde Dollar als „Einhörner“ bezeichnet. Das erste türkische „Einhorn“ war „Peak Games“, das 2020 für 1,8 Milliarden US-Dollar an den US-Unterhaltungsriesen Zynga verkauft wurde.