Der Umsatz im Einzelhandel ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen deutlich zurückgegangen. Die Unternehmen erwirtschafteten preisbereinigt 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Nominal verbuchte der Einzelhandel demnach zwar ein Plus von 2,4 Prozent, das liegt jedoch vor allem an den stark gestiegenen Preisen.
Die genauen Zahlen für Dezember lagen den Statistikern noch nicht vor, sie verwiesen aber darauf, dass ein beträchtlicher Teil des Weihnachtsgeschäfts sich wegen Sonderaktionen wie dem Black Friday in den vergangenen Jahren auf November vorverlagert habe. Im November 2023 fiel der Umsatz preisbereinigt 2,4 Prozent niedriger aus, als im Vorjahresmonat.
Der reale Umsatz mit Nicht-Lebensmitteln sank laut Statistikamt im November 2023 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Internet- und Versandhandel ging er 3,5 Prozent zurück. Demgegenüber setzte der Einzelhandel im Verkauf von Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren, der bereits einen starken Oktober verzeichnet hatte, auch im November preisbereinigt mehr um als im Vorjahr (2,6 Prozent).
Im Lebensmitteleinzelhandel sind die Unterschiede zwischen preisbereinigten und nominalen Umsätzen besonders deutlich. Im November erwirtschafteten die Unternehmen real 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr, während der nicht preisbereinigte Umsatz um 4,3 Prozent zulegte.
Die Verbraucherpreise in Deutschland haben durchschnittlich im Jahr 2023 um 5,9 Prozent zugelegt. Dies war die zweithöchste Inflationsrate in einem Gesamtjahr seit der Wiedervereinigung, wie das Statistikamt am Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.