Im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus könnten einer Studie zufolge in den kommenden zehn Jahren bis zu 178.000 Arbeitskräfte fehlen. Wie das als arbeitgebernah geltende Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag mitteilten, gehen 296.000 Menschen in dem genannten Zeitraum in Rente, 118.000 neue Fachkräfte kommen nach. Die Studienautoren empfehlen, die Regelaltersgrenze weiter anzuheben.
„Jeder vierte Beschäftigte im Maschinen- und Anlagenbau ist mindestens 55 Jahre alt und damit nicht weit vom Renteneintritt entfernt“, erklärte VDMA-Präsident Bertram Kawlath. Das sei für die Fachkräftesicherung bereits heute ein Problem, das sich in den kommenden Jahren „massiv verschärfen“ werde.
Teil einer Lösung könnte laut IW und VDMA sein, mehr Mitarbeitende über die Rente hinaus in Unternehmen zu beschäftigen. Dazu sollten „jegliche Anreize für Frühverrentung abgebaut und der Verbleib älterer Beschäftigter gezielt gefördert werden“, erklärte das IW. Arbeiten bis zum gesetzlichen Rentenalter und darüber hinaus sollte „nicht länger als Zumutung gelten, sondern als Chance“, so die Forschenden.
Wer vorzeitig in Rente geht, müsse zwar schon heute Abschläge in Kauf nehmen, diese seien mit 0,3 Prozent pro Monat allerdings zu niedrig und sollten erhöht werden, um Anreize zum früheren Renteneintritt abzubauen. „Es muss unattraktiver werden, früher in Rente zu gehen“, forderte Kawlath.
Die Forschenden des IW empfehlen zudem, die Regelaltersgrenze weiter anzuheben. Bis 2031 erhöht sich das gesetzliche Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre. Mit Blick auf die steigende Lebenserwartung müsse über eine weitere Anhebung nachgedacht werden.