Der starke Preisauftrieb im deutschen Großhandel hat wieder etwas Fahrt aufgenommen. Im September stiegen die Preise um fast ein Fünftel (19,9 Prozent) gemessen am Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der mehrmonatige Trend zu leicht rückläufigen Preissteigerungen ist damit gestoppt: Im August (18,9 Prozent) und Juli (19,5 Prozent) hatten die Raten noch darunter gelegen.
Dass die Großhandelspreise im September zulegten, sei vor allem auf stark steigende Preise für Rohstoffe und Vorprodukte zurückzuführen, erklärten die Statistiker. So waren Mineralölerzeugnisse fast 62 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, chemische Produkte verteuerten sich um 42 Prozent. Deutlich teurer waren unter anderem auch Milch, Eier, Speiseöle sowie Getreide, Saatgut und Futtermittel im Großhandel. Der Preisauftrieb bei Erzen und Metallen schwächte sich hingegen deutlich ab.
Der Großhandel ist einer von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone ist der Preisauftrieb derzeit sehr hoch.
dpa
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