Die deutsche Automobilindustrie hat vor einer zunehmenden Abwanderung ihrer Zuliefererbetriebe ins Ausland gewarnt. Die Unternehmen seien mit ihren Produkten international wettbewerbsfähig, „der Standort ist es für viele Unternehmen aktuell nicht“, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch.
„Wenn die politische Kurskorrektur ausbleibt, werden die für die Transformation der Automobilindustrie notwendigen Investitionen zunehmend nicht mehr in Deutschland und Europa getätigt werden, sondern woanders“, warnte Müller. Viele Firmen berichteten außerdem von Problemen, an Bankkredite zu kommen, um ihre Geschäftsmodelle und Produkte auf Elektromobilität auszurichten, sagte die VDA-Chefin der Zeitung weiter. Die neue Bundesregierung müsse deshalb rasch die notwendigen Reformen angehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken.
Eines der von diesen Problemen stark betroffenen Unternehmen ist der Autozulieferer Bosch - er plant mit einem weltweiten Abbau von rund 5550 Stellen in den kommenden Jahren, wie vergangene Woche bekannt wurde. Gründe seien die schwierige Lage der Autoindustrie bei zugleich hohem Investitionsbedarf für die Antriebswende und neue Technologien. Auch der Zulieferer Schaeffler steht vor diesen Herausforderungen und will 4700 Jobs abbauen.