Die Lebensmittel-Einzelhändler sind laut Ifo-Institut weiterhin stark von Lieferengpässen betroffen. Im Februar meldeten 86 Prozent der befragten Unternehmen Lücken in den Regalen, im Januar waren es sogar 96 Prozent gewesen. Eine Ursache seien schwierige Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen, sagte Ifo-Handelsexperte Patrick Höppner am Dienstag in München: „Lebensmittelhersteller können Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen nutzen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.“
Die hohen Preise beeinflussten das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher stark. Viele „kaufen preissensitiver ein und sind auf der Suche nach guten Angeboten eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen“, sagte Höppner. Die Standorte würden daher besser besucht.
Im Einzelhandel insgesamt sind noch 53,5 Prozent der befragten Unternehmen von Engpässen betroffen. Entspannt habe sich die Lage bei den Fahrradhändlern: Noch im Juni 2022 habe jeder Lücken in den Regalen gemeldet, jetzt sei nur noch ein Viertel der Händler betroffen. „Für viele Sport- und Outdoorprodukte geht die bis in das Jahr 2022 pandemiebedingt starke Nachfrage wieder zurück, so dass sich auch Lieferprobleme wieder abschwächen“, sagte Höppner.