Die hohe Inflation hat die Geschäfte des Einzelhandels in Deutschland im Juni deutlich belastet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank der Umsatz bereinigt um Preiserhöhung (real) gegenüber Vorjahresmonat um 8,8 Prozent. Es war der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1994, wie die Wiesbadener Behörde am Montag mitteilte. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) nahm der Umsatz nur um 0,8 Prozent ab.
Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegele die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider, die das Konsumklima spürbar beeinträchtigten, erläuterte die Behörde. Die hohe Inflation dämpft nach Angaben der GfK-Konsumforscher die Kauflaune der Verbraucher.
Auch im Vergleich zum Vormonat Mai verringerte sich Umsatz. Real (preisbereinigt) sanken die Erlöse um 1,6 Prozent. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln verbuchte reale Rückgänge zum Vormonat (minus 1,6 Prozent) und zum Vorjahresmonat (minus 7,2 Prozent).
Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren konnte den positiven Trend des bisherigen Jahresverlaufs nicht fortsetzen. Der Umsatz verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 5,4 Prozent und gegenüber Juni um 10,1 Prozent. Auch der Internethandel, der in der Corona-Pandemie geboomt hatte, lag deutlich im Minus. Mit einem Rückgang von 15,1 Prozent gegenüber Juni 2021 wurde den Angaben zufolge das stärkste Minus binnen Jahresfrist seit 1994 verzeichnet.
1 Aug. 2022
dpa
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