Symbolbild. Ein Mann sitzt mit einem Laptop und einem Bildschirm an einem Tisch vor einem Fenster. / Photo: DPA (dpa)
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Gegen den positiven Trend in der Gesamtwirtschaft hat sich die Stimmung unter den Selbstständigen in Deutschland im März verschlechtert. Das entsprechende Barometer sank auf minus 15,6 Punkte, nach minus 14,6 Zählern im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage mitteilte. „Anders als in anderen Wirtschaftsbereichen nehmen die Zweifel der Selbstständigen zu“, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber.

Während in der Gesamtwirtschaft zweimal in Folge ein Rückgang der Unsicherheit zu beobachten war, erhöhte sich diese bei den Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen. Ihre laufenden Geschäfte bewerteten sie schlechter. Auch für das kommende halbe Jahr erwarten sie Einbußen. „Die Zurückhaltung der Selbstständigen spiegelt sich auch in ihrem Investitionsverhalten wider“, sagte Demmelhuber. Ein knappes Drittel der Befragten plant, im laufenden Jahr weniger zu investieren. Nur jeder Sechste will mehr ausgeben. Damit würden die Investitionspläne der Selbstständigen hinter denen der Gesamtwirtschaft zurückbleiben, so das Ifo-Institut.

Die Stimmung in deutschen Unternehmen insgesamt hellte sich im März überraschend kräftig auf und ist so gut wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Angesichts der absehbaren Zinswende schöpft die Wirtschaft wieder Hoffnung. „Die deutsche Wirtschaft sieht einen Silberstreif am Horizont“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Das sieht auch die Bundesregierung so. „Jüngste Konjunkturindikatoren deuten eine Trendwende an“, heißt es im aktuellen Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Sie signalisierten eine „allmähliche wirtschaftliche Stabilisierung“.

Allerdings bleibt Deutschland bleibt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds auch in diesem Jahr das Sorgenkind der Weltwirtschaft. Der IWF senkte am Dienstag seine Prognose für das Wachstum auf 0,2 Prozent. Keine andere große Wirtschaftsnation muss sich mit einem derart schlechten Wert begnügen.

Reuters