Das Geschäftsklima für Selbständige hat sich laute Ifo-Institut zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Das Barometer dazu sank im Juli auf minus 16,4 Punkte, nach minus 12,6 im Juni, wie die Münchner Ökonomen am Montag zu einer Umfrage mitteilten. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Schwächephase“, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Die Selbständigen können sich dem nicht entziehen.“ Sie seien mit der momentanen Geschäftslage unzufriedener als im Vormonat. Zudem hätten sich die Geschäftsaussichten merklich verdüstert.
Die Dienstleister erwarten laut Ifo für die nächsten Monate schlechtere Geschäfte und zeigen sich merklich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Der Umsatz blieb rückläufig und die Selbständigen stuften ihre Auftragsbestände als zu gering ein. Die Nachfrageschwäche der Industrie wirkte sich demnach negativ aus auf unternehmensnahe Dienstleister wie IT- oder Unternehmensberatungen sowie den Bereich Werbung und Marktforschung. „Konsumnahe Branchen wie das Gastgewerbe spürten im Juli die Zurückhaltung der Privathaushalte“, erklärte das Ifo. Das Gleiche gelte für den Einzelhandel, wo sich das Geschäftsklima weiter verschlechtert habe – vor allem wegen pessimistischer Erwartungen. Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften hingegen habe etwas nachgelassen.
Deutschlands Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 geschrumpft und hatte im Frühjahr nur stagniert. Viele Experten erwarten auch für das laufende Gesamtjahr einen Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt.