Trotz eines weit verbreiteten Auftragsmangels hat sich die Stimmung unter den Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen in Deutschland im April etwas aufgehellt. Das entsprechende Barometer für das Geschäftsklima stieg auf minus 13,8 Punkte, nach minus 15,6 im März, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage mitteilte. Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften ließ dabei ebenso leicht nach wie die Skepsis bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate.
Der Auftragsmangel belastet allerdings noch viele Selbstständige in Deutschland, wie die Umfrage zeigt. 44 Prozent waren im April von einem Auftragsmangel betroffen, nach 47,9 Prozent zu Jahresbeginn. „Fehlende Auftragspolster setzen Selbstständige unter Druck“, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Ein positives Signal komme aber von den Dienstleistern. „Die Selbstständigen hoffen auf eine Entspannung der Auftragslage“, so die Expertin.
Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) hofft, dass sich die zarte Verbesserung in der Gesamtwirtschaft verstetigt und die Entwicklung auch bei den Selbstständigen ankommt. Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal um 0,2 Prozent gewachsen.
Die Stimmung in der gesamten deutschen Wirtschaft hat sich im April aufgehellt, wie das Ifo-Institut bei seiner Umfrage unter 9000 Führungskräften herausfand. Die Wirtschaftsweisen rechnen in ihrem Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung dennoch nur mit einem Wachstum von 0,2 Prozent im laufenden Jahr.
Befragt werden monatlich 1500 Soloselbstständige. Das Barometer basiert auf einer Zusammenarbeit des Ifo-Instituts mit Jimdo, einem Anbieter von Online-Tools speziell für Soloselbstständige und kleine Unternehmen. Auch der VGSD ist beteiligt.