Als Folge von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise müssen die Gewerkschaften einer Studie zufolge mit Beitragseinbußen in Millionenhöhe rechnen. Bei der größten Einzelgewerkschaft IG Metall könnten es bis zu sechs Prozent weniger Einnahmen in diesem Jahr sein, das wären fast 36 Millionen Euro, berechnete das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) laut „Welt am Sonntag“.
Am stärksten betroffen sein dürfte demnach die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie werde bis zu 6,7 Prozent an Beitragseinnahmen im Vergleich zu 2019 verlieren, zitierte die Zeitung aus den IW-Berechnungen. Das wären 2,9 Millionen Euro weniger.
Weniger stark betroffen sind demnach die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die IG Bergbau, Chemie, Energie - sie müssen laut IW-Analyse Verluste von bis zu 1,5 beziehungsweise 3,1 Prozent befürchten. Das wären 7,2 Millionen Euro weniger für Verdi und 4,5 Millionen Euro weniger für die IG BCE.
Das IW untersuchte die Auswirkungen der Corona-Krise für vier Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die Mitgliedsbeiträge betragen jeweils ein Prozent des Bruttogehalts. Sinkt das Gehalt, sinken auch die Einnahmen der Gewerkschaften.
DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der Zeitung, es bleibe abzuwarten, wie sich die Lage am Arbeitsmarkt entwickele. Das Anwerben neuer Mitglieder sei wegen der Kontaktbeschränkungen schwieriger geworden. „In den letzten Monaten haben wir coronabedingt weniger Mitglieder gewonnen als sonst.“
AFP
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