In der Ukraine ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs nach Berechnungen der UNO fast ein Drittel aller Arbeitsplätze vernichtet worden. 4,8 Millionen Jobs seien verloren, erklärte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf am Mittwoch.
Gründe seien die „wirtschaftlichen Umbrüche“ im Land, Vertreibungen und „Flüchtlingsströme“. Im Fall einer militärischen Eskalation werde sich die Entwicklung noch verstärken: Bis zu sieben Millionen Arbeitsplätze würden dann vernichtet, das wären 43,5 Prozent.
Der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine hat die größte Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst: Mehr als 5,9 Millionen Menschen flüchteten aus dem Land, die meisten von ihnen sind Frauen, Kinder und ältere Menschen. Die ILO schätzt, dass rund 2,75 Millionen Flüchtlinge im Erwerbsalter sind und in den Ländern Arbeit suchen könnten, in die sie geflohen sind. Zwei Drittel von ihnen sind demnach hochqualifiziert.
Vor der Herausforderung, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt einzugliedern, stehe vor allem Polen, erklärte die ILO weiter. Mehr als 3,2 Millionen Menschen aus der Ukraine seien in das Nachbarland geflüchtet. 410.000 ehemals in der Ukraine Beschäftigte seien darunter, 200.000 von ihnen seien sehr gut ausgebildet.
Mehr zum Thema: NATO-Chef Stoltenberg warnt Putin vor Atomwaffen-Einsatz
AFP
Ähnliche Nachrichten
Inflation in Russland auf höchstem Stand seit zwei Jahrzehnten
Die Inflation in Russland hat mit 17,8 Prozent einen neuen Höchststand verzeichnet. Vor allem bei Lebensmitteln ist die Inflation zu spüren. Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die Sanktionen des Westens sind wesentliche Faktoren.
Geplantes Öl-Embargo der EU: Ungarn und Slowakei pochen auf Ausnahmen
Die EU-Kommission arbeitet an einem sechsten Sanktionspaket gegen Moskau - und das könnte auch einen Lieferstopp für russisches Öl beinhalten. Doch nicht alle EU-Staaten ziehen mit. Vor allem Ungarn und die Slowakei fürchten um ihre Versorgung.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.