Die kräftige Leitzinserhöhung in den USA hat die Börsenkurse auf Talfahrt geschickt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) öffnete am Donnerstag im Minus, ebenso die Börsen in Paris und London. Auch der Nikkei in Japan schloss 0,58 Prozent im Minus.
An der Börse in Frankfurt am Main öffnete der Dax 1,84 Prozent im Minus bei 12.528,37 Punkten. In Paris gaben die Kurse zu Handelsbeginn um 1,70 Prozent nach, in London um 0,92 Prozent. Die Anleger hatten die kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank zwar erwartet, waren aber überrascht von den Aussichten auf die kommenden Jahre: So sieht die Fed den Leitzins im kommenden Jahr bei über 4,5 Prozent, die Experten rechnen nicht mit einer Senkung vor 2024.
Auch der Euro steht an den Finanzmärkten weiter unter Druck. In der Nacht auf Donnerstag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 0,9809 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit etwa 20 Jahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch etwas höher auf 0,9906 Dollar festgesetzt.
Belastet wird der Euro, wie auch viele andere Währungen, durch den starken Dollar. Die US-Währung profitiert zum einen von der straffen Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die ihren Leitzins am Mittwochabend zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte anhob. Hintergrund ist die sehr hohe Inflation. Die Inflation in den USA war im Juni auf 9,1 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit über 40 Jahren.
Beim Leitzins ist es bereits die fünfte Erhöhung in diesem Jahr und die dritte Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge. Auf derart drastische Maßnahmen hatte die Fed zuletzt in den 70er und 80er Jahren zurückgegriffen. Damals war die Folge ebenfalls eine tiefe Rezession gewesen.
Zudem ist der Dollar wegen der zunehmend trüben geopolitischen Lage gefragt. Vor allem das schlechte Verhältnis zwischen dem Westen und Russland treibt Anleger in den sicheren Hafen US-Dollar.
22 Sep. 2022
TRT Deutsch und Agenturen
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