Deniz Almas hat als neue Sprinthoffnung den trostlosen Geistermeisterschaften der Leichtathleten etwas Glanz verliehen. Der Wolfsburger siegte im 100-Meter-Lauf mit starken 10,09 Sekunden - und ist damit momentan Europas Schnellster.
Einen wie Almas, der sich auf Instagram selbst „#turbotürke“ nennt, könnte der Deutsche Leichtathletik-Verband in seiner eher notleidenden Sprintersparte bei Olympia dringend brauchen.
So war der Jubelschrei von Almas überall zu hören, als der 23-Jährige am Samstag seinen ersten 100-Meter-Titel eroberte. Der gebürtige Schwarzwälder - seine Mutter ist Deutsche, sein Vater türkeistämmig - hatte vor einer Woche in Weinheim schon mit 10,08 Sekunden überrascht. Es sind die schnellsten Zeiten seit Julian Reus' deutschem Rekord von 10,01 Sekunden vor vier Jahren. Der 32 Jahre alte Erfurter musste als Dritter in 10,26 Sekunden auch noch den Kölner Joshua Hartmann (10,23) ziehen lassen.
„Die Rolle des Favoriten fällt mir immer leichter, weil ich durch meine guten Zeiten Selbstbewusstsein gesammelt habe. Ich weiß jetzt, was ich kann“, sagte der strahlende Almas.
Bei den Frauen durfte sich Lisa Marie Kwayie erstmals als 100-Meter-Meisterin feiern lassen. Die Berlinerin lag nach 11,30 Sekunden knapp vor Rebekka Haase aus Wetzlar. „Wir hatten in der Corona-Zeit einfach viel mehr Zeit - und die haben wir gut genutzt“, sagte die Berlinerin.
10 Aug. 2020
Leichtathletik: „Turbotürke“ Almas Europas Schnellster im 100-Meter-Sprint
Die 120. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften waren ohne Zuschauer die wohl ungewöhnlichsten ihrer Geschichte. Im 100-Meter-Lauf konnte sich dennoch eine neue Sprinthoffnung die europäische Bestzeit sichern – der „Turbotürke“ Deniz Almas.
TRT Deutsch und Agenturen
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