Am Ende ging alles ganz schnell und reibungslos. Der FC Bayern München und Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit bis mindestens 30. Juni 2023 fort. Nach langwierigen Verhandlungen mit zwischenzeitlichen Misstönen wegen Indiskretionen über vermeintliche Forderungen Neuers einigten sich beide Parteien auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung um zwei Jahre.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich „sehr glücklich und zufrieden“ über die Einigung. „Manuel ist der beste Torhüter der Welt und unser Kapitän“, sagte der 64-Jährige am Mittwoch. Neuer freut sich, dass die Hängepartie vor dem Bundesliga-Endspurt beendet werden konnte. „Ich sehe mit großem Optimismus in die Zukunft. Ich fühle mich in Bayern sehr wohl und heimisch“, sagte der 34 Jahre alte gebürtige Gelsenkirchener.
Der deutsche Rekordmeister hat damit mitten in der Corona-Krise nach den Vertragsverlängerungen mit Trainer Hansi Flick, Angreifer Thomas Müller (beide ebenfalls bis 2023) und Youngster Alphonso Davies (2025) ein weitere zentrale Personalentscheidung getroffen.
„In den Wochen des Shutdowns als Folge der Corona-Pandemie wollte ich keine Entscheidung treffen, weil niemand wusste, ob, wann und wie es mit dem Bundesliga-Fußball überhaupt weitergeht“, äußerte Neuer in der Vereinsmitteilung. Zudem sei ihm wichtig gewesen, weiterhin auch mit Torwart-Trainer Toni Tapalovic (39) arbeiten zu können. „Da dies nun geklärt ist, sehe ich mit großem Optimismus in die Zukunft.“ Der FC Bayern bleibe „eine der europäischen Top-Adressen des Fußballs“.
Bei Auslaufen des neuen Millionen-Kontraktes wäre Neuer 37. Im Zuge der Verhandlungen war von Medien berichtet worden, dass Neuer angeblich sogar eine Laufzeit bis 2025 sowie ein Jahresgehalt von angeblich 20 Millionen Euro gefordert habe. Das wiesen der Torhüter und dessen Berater Thomas Kroth (60) entrüstet zurück. Sie beklagten sich in einem gemeinsam geführten Interview über die Indiskretionen.
„Ich kann mich sehr gut in die Situation, in der sich Manuel befindet, hineinversetzen. Wir haben verstanden, in welche Richtung Manuel in dieser Phase seiner Karriere denkt und was für ihn wichtig ist“, sagte Bayern-Vorstand Oliver Kahn. Der ehemalige Torwart hatte zusammen mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic die Verhandlungen geführt und sprach von einem „starken Signal“, das Neuer mit seinem Bekenntnis zu seinem Arbeitgeber gesetzt habe. „Gemeinsam haben wir eine Win-Win-Situation geschaffen. Das ist es, was Manuel und uns ganz wichtig war“, kommentierte Salihamidzic.
Neuer war im Sommer 2011 für rund 30 Millionen Euro vom FC Schalke 04 nach München gewechselt. Im Bayern-Trikot peilt er gerade den achten Meistertitel nacheinander an. Sportlicher Höhepunkt auf Vereinsebene war der Champions-League-Triumph 2013. Zudem wurde Neuer 2014 in Brasilien als Nummer 1 der Nationalmannschaft Weltmeister.
Die Vertragsverlängerung ist auch ein Signal an Alexander Nübel (23). Der ehemalige U21-Nationaltorhüter wechselt im Sommer ablösefrei ebenfalls vom FC Schalke zum deutschen Rekordchampion. Der als großes Torwarttalent eingeschätzte Nübel hat in München einen Vertrag bis 2025 unterschrieben und will Neuer auf Sicht als Nummer 1 ablösen.
dpa
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