Die türkische Nationalmannschaft um Şenol Güneş bei der Vorbereitung auf das Spiel gegen die Schweiz (AA)
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Die türkische Nationalmannschaft trifft am Sonntag um 18.00 Uhr in Baku auf die Schweizer Nationalelf. Für beide Teams ist das bevorstehende letzte Gruppenspiel in der Gruppe A von großer Bedeutung und beide Teams werden versuchen, das Spielfeld mit drei Punkten zu verlassen. Trotz qualitativ begabter Spielern konnten die Schweizer ebenso wenig wie die Türkei zum Auftakt der Europameisterschaft überzeugen.

Bei der Türkei wackelt der Trainerstuhl

Die Schweiz läuft ihren Ansprüchen bei der EM bislang weit hinterher und steht nach einem 1:1 gegen Wales und einer 0:3-Niederlage gegen Italien mächtig unter Druck. Am Tag vor der Partie wandte sich Trainer Vladimir Petkovic in einem offenen Brief an die Schweizer Fans. Darin entschuldigte er sich für den schwachen und lustlosen Auftritt gegen Italien. „Am Schluss blieb nichts als Enttäuschung. Das tut uns von Herzen leid.“ Die Schweizer Elf brauche aber nun die Unterstützung von den Fans.

Der Dortmunder Innenverteidiger Manuel Akanji äußerte sich ebenfalls zur aktuellen Situation der Nationalmannschaft. Er könne jede Kritik komplett verstehen. Nun wolle die Mannschaft aber volle Leistung zeigen. „Es ist für uns wie ein K.o.-Spiel“, sagte der Dortmunder Verteidiger Manuel Akanji. Der 25-Jährige ergänzte: „So müssen wir es auch angehen.“

Bei den Türken sieht es ähnlich aus. Nach den Niederlagen gegen Italien (0:3) und Wales (0:2) steht insbesondere Nationaltrainer Şenol Güneş in der Kritik. Dabei wird die Zusammensetzung der Mannschaft kritisiert, weil etwa der ehemalige Darmstädter und Fenerbahçe-Neuzugang Serdar Dursun fehlt, der in der vergangenen Saison mit 27 Treffern bester Torschütze der 2. Bundesliga war.

Aber auch die Aufstellung und Taktik von Güneş bei den beiden Niederlagen konnten viele Zuschauer und Medien nicht nachvollziehen. Bei einer Niederlage ist es deshalb fraglich, ob Güneş seinen Posten als Cheftrainer behalten kann.

Schweizer fürchten sich nicht vor Stimmung in Baku

Der Dortmunder Akanji, der frühere Münchner Xherdan Shaqiri und ihre Schweizer Nationalteamkollegen erwartet auch wegen des Austragungsorts eine große Herausforderung. In Baku werden nicht nur zahlreiche türkische Fans erwartet. Zwischen Aserbaidschan und der Türkei bestehen enge politische und historische Beziehungen. Die Mehrheit der ebenfalls turksprachigen Einheimischen werden deshalb vermutlich die türkische Nationalelf anfeuern.

Der Schweizer Mittelfeldspieler Djibril Sow fürchte sich jedoch nicht vor der zu erwartenden Fan-Unterstützung des Gegners. „Alle Spieler sind froh, wieder vor Zuschauern zu spielen. Es ist eigentlich egal, für wen sie sind“, sagte der 24-Jährige von Eintracht Frankfurt. „Ich glaube, es wird eine hitzige Stimmung, aber genau das müssen wir ins Spiel mitnehmen – die Aggressivität von den Rängen aufs Spielfeld bringen.“

TRT Deutsch und Agenturen