Waffenruhe im Libanon verlängert – Festgehaltene aus Gaza erwartet / Photo: AFP (AFP)
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Die fragile Waffenruhe im Libanon zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz wird um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen sollen bis zum 18. Februar schweigen, gab das Weiße Haus bekannt. Kurz zuvor war eine Frist für den Abzug der israelischen Armee abgelaufen, woraufhin es im Südlibanon erneut zu Angriffen mit Toten kam. Israel einigte sich zugleich mit der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas im Gazastreifen nach Vermittlung durch Katar auf die Freilassung einer Deutsch-Israelin.

Im Gegenzug erlaubte Israel ab 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten aus dem Süden in ihre Heimatorte im Norden des verwüsteten Küstengebiets. Kurz darauf zeigten Aufnahmen in palästinensischen sozialen Medien Tausende von Palästinenser, die sich auf einer ausgewiesenen Route von der Südseite des vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridors zu Fuß auf den Weg in den Norden machten.

Im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas war ursprünglich geplant, dass die Vertriebenen eine Woche nach Beginn der Waffenruhe zurückkehren dürfen. Doch aufgrund stockender Verhandlungen beim Gefangenenaustausch behinderte Israels Armee die Rückkehr zunächst. Die Hamas ließ daher anstatt der Deutsch-Israelin vier israelische Soldatinnen im Austausch gegen 200 verschleppte Palästinenser frei.

Hamas will Deutsch-Israelin übergeben

Die Hamas werde die Deutsch-Israelin sowie zwei weitere festgehaltene Personen nun bis Freitag übergeben, gab ein Sprecher des Außenministeriums in Doha in der Nacht auf der Plattform X bekannt. Die Frau wird von der Widerstandsorganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) festgehalten. Sie sei am Leben, sagte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär Mohammed Hindi der dpa. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte die Einigung. Demnach sollen die Drei am Donnerstag freikommen. Drei weitere Israelis sollen an diesem Samstag freigelassen werden.

Damit konnte ein Scheitern der Waffenruhe sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon vorerst abgewendet werden. Die Ende November vereinbarte Feuerpause zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah sah ursprünglich den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon binnen 60 Tagen vor. Die Hisbollah soll sich hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze, zurückziehen. Libanons Armee soll eine Rückkehr der Miliz verhindern. Da die Armee aber nicht schnell genug nachrücke, hatte Israel erklärt, vorerst weiter Truppen in Teilen Südlibanons zu belassen. Libanons Streitkräfte hingegen erklären, erst müsse Israels Armee abrücken.

Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Bewohner hatten trotzdem versucht, in ihre Wohnorte im Süden zurückzukehren. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden daraufhin mindestens 22 Menschen durch israelischen Beschuss getötet, darunter ein Soldat. Weitere 124 seien verletzt worden, darunter auch neun Minderjährige und ein Sanitäter. Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) warnte, weitere Gewalt werde die instabile Sicherheitslage untergraben. Auch die Lage im Gazastreifen bleibt trotz der bestehenden Waffenruhe weiter fragil.

Das Waffenruhe-Abkommen sieht vor, dass in einer ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Israelis im Austausch für 1.904 palästinensische Gefangene freigelassen werden, alle anderen sollen später freikommen. Bislang kamen sieben Israelis frei. Im Gegenzug entließ Israel rund 300 Gefangene. Ob Israels Angriffe im Gazastreifen jedoch dauerhaft beendet werden, hängt von den weiteren Verhandlungen ab, die in Kürze beginnen sollen.

TRT Deutsch und Agenturen