In seinem halbjährlichen Bericht hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung der natürlichen Ressourcen in und um die Insel Zypern aufmerksam gemacht. „Die natürlichen Ressourcen auf der Insel und in ihrer Umgebung sollten beiden Gemeinschaften zugute kommen“, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag aus dem Bericht.
Schwindendes Vertrauen auf Lösungskompetenz
Eine diesbezügliche Einigung würde zudem einen starken Anreiz für „eine dringende, für beide Seiten akzeptable und dauerhafte Lösung“ auch anderer Streitigkeiten in diesem Kontext darstellen - und mit Blick auf die laufenden Kooperationsprojekte im Energiebereich in der Region.
Im Bericht wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass insgesamt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Lösung der Zypernfrage abgenommen habe. Dem Bericht zufolge haben innenpolitische Entwicklungen und sozioökonomische Fragen die öffentliche Meinung und die Berichterstattung der Medien belastet.
Öffentliche Meinung von Polarisierung und Wahlkampf bestimmt
Die öffentliche Meinung werde beherrscht von „der Unsicherheit und Polarisierung in der Politik auf türkischer Seite sowie dem für 2023 geplanten Wahlkampf auf griechischer Seite“, so der UN-Chef im Bericht. Diese Umstände sowie „das Fehlen eines substanziellen Dialogs und vollwertiger Verhandlungen zwischen den Parteien in Zypern“ dämpften die Hoffnungen auf eine gemeinsame Basis im Friedensprozess.
Guterres appellierte an alle türkischen und griechischen Bewohner der Insel, „eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Insel zu übernehmen und pragmatisch in die Zukunft zu blicken“. Es seien dauerhafte Bemühungen nötig, um eine für beide Seiten annehmbare Lösung des Zypernproblems zu finden, die Frieden und Wohlstand für alle bringe.
Der UN-Chef rief in seinem Bericht deshalb auch die Garantiemächte Türkiye, Griechenland und Großbritannien dazu auf, den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gemeinschaften zu unterstützen.