Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat angesichts der Gewalteskalation zwischen Israel und Palästina alle einflussreichen Akteure in der Region aufgefordert, sich ernsthaft für den Frieden im Nahen Osten einzusetzen. Er warnte vor den Folgen von Schritten, die zu vermehrtem Blutvergießen oder einer Verschärfung der Probleme führen könnten. „Wir rufen alle einflussreichen Akteure in der Region auf, Verantwortung für die Schaffung des Friedens zu übernehmen und nach dem Prinzip zu handeln, dass es in einem gerechten Frieden keine Verlierer gibt“, sagte Erdoğan am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Ankara.
„Das Feuer weiter zu schüren, wird niemandem nützen“
Er kritisierte insbesondere das Vorgehen Israels, das Zivilisten und zivile Siedlungen ins Visier nehme. „Das Feuer weiter zu schüren, wird niemandem nützen“, fügte Erdoğan hinzu. Er betonte, dass eine weitere Eskalation niemandem nütze und unbedingt vermieden werden müsse.
Der türkische Präsident kündigte an, noch am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und UN-Generalsekretär Antonio Guterres über die Lage zu sprechen. Auch die Gespräche mit den Golfstaaten würden fortgesetzt, um eine friedliche Lösung zu finden. Er zeigte sich besorgt über die Lage im Nahen Osten und betonte die Bedeutung eines gerechten Friedens.
Hunderte Tote bei andauernden Kämpfen
Die Spannungen zwischen Israel und Palästina sind in den vergangenen Tagen eskaliert, nachdem die im Gazastreifen regierende Hamas am Samstag die Operation „Al-Aqsa-Flut“ gestartet hatte. Die Hamas erklärte, der Angriff sei eine Reaktion auf israelische Übergriffe gegen das Heiligtum der Al-Aqsa-Moschee im besetzten Ost-Jerusalem und auf die zunehmende Gewalt durch israelische Siedler. Israel reagierte mit einer Reihe von Luftangriffen auf den belagerten Gazastreifen und verhängte eine vollständige Blockade über das Gebiet, in dem mehr als 2 Millionen Menschen leben.
Die Kämpfe gingen auch am Dienstag weiter. Hunderte von zivilen Toten und Tausende von Verletzten sind auf beiden Seiten zu beklagen. Die internationale Gemeinschaft rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf.