23. Dezember 2024, Damaskus, Syrien: Der HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa trifft den jordanischen Außenminister Ayman al-Safedi. Vorne links im Bild ist Syriens neuer Außenminister Assaad Hassan al-Schibani zu sehen. / Photo: AA (AA)
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Nach der Vereinbarung der syrischen Übergangsregierung mit allen militanten Gruppen über deren Auflösung hat der neue Außenminister des Landes, Assaad Hassan al-Schibani, den Iran vor einer Einmischung in syrische Angelegenheiten gewarnt. Al-Schibani warnte den Iran im Onlinedienst X vor der „Stiftung von Chaos“ in Syrien. Zudem rief er die Führung in Teheran auf, die Souveränität seines Landes zu respektieren.

Am Montag hatte das iranische Außenministerium erklärt, es gebe „keinen direkten Kontakt“ mit der neuen syrischen Regierung. Es forderte sie jedoch auf, Syrien nicht „zu einem Zufluchtsort für den Terrorismus zu machen“. Zugleich sprach sich das Ministerium für die Wahrung der „Souveränität und Integrität“ Syriens aus.

Der Chef der syrischen Übergangsregierung und Anführer der Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, hatte sich im Laufe der vergangenen Jahre verstärkt gegen die Rolle Teherans in Syrien ausgesprochen. Vor mehr als zwei Wochen hatten HTS-Kämpfer und ihre Verbündeten Damaskus eingenommen und die jahrzehntelange Herrschaft der Familie Assad beendet. Seither verließen Tausende Iraner das Land.

Der Iran zählte neben Russland zu den wichtigsten Verbündeten des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad. Teheran unterstützte Assad jahrelang im syrischen Bürgerkrieg - unter anderem mit sogenannten Militärberatern der iranischen Revolutionsgarden.

Die Assad-Familie hatte das Land seit mehr als 50 Jahren mit eiserner Hand regiert. Der am 8. Dezember gestürzte Baschar al-Assad hatte bei seinem Amtsantritt im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater Hafis al-Assad ein System von Gefängnissen und Haftanstalten übernommen, in denen Andersdenkende weggesperrt und nach übereinstimmenden Angaben von Aktivisten gefoltert und teils auch hingerichtet wurden.

Die Bilder von der Befreiung von Insassen aus dem berüchtigten Sednaya-Foltergefängnis nahe Damaskus und Aufnahmen von gefundenen Massengräbern zeigten, welchen Grausamkeiten die Syrer unter dem gestürzten Machthaber jahrzehntelang ausgesetzt waren. Sednaya wurde zum Symbol für die Gewaltherrschaft der Assad-Diktatur.

TRT Deutsch und Agenturen