Nach iranischen Angriffen auf den Irak und weiteren Spannungen mit Pakistan hat Türkiye seine Besorgnis über die Eskalation der Ereignisse in der Region geäußert. „Wir setzen uns dafür ein, die Probleme im Geiste der Freundschaft und Brüderlichkeit zu lösen, indem wir den gegenseitigen Respekt für die Souveränität und territoriale Integrität der Nationen betonen und die Grundprinzipien des Völkerrechts respektieren, insbesondere die Charta der Vereinten Nationen”, hieß es in einer Erklärung des türkischen Außenministeriums am Donnerstag.
Die Eskalation begann mit iranischen Angriffen auf Ziele im Irak, weitete sich mit iranischen Angriffen auf Ziele in Pakistan aus und verschärfte sich mit pakistanischen Gegenangriffen auf iranische Ziele.
Frieden durch Mäßigung und Vernunft
„Es ist unsere aufrichtige Hoffnung, dass alle Fragen friedlich durch Dialog und Zusammenarbeit gelöst werden, ohne eine Eskalation zu provozieren, die die regionale Sicherheit und Stabilität gefährden könnte”, hieß es weiter in dem Statement.
Das türkische Außenministerium hat demnach den involvierten Staaten angeboten, seine Erfahrungen zu teilen und sie bei der Suche nach friedlichen Lösungen für ihre Konflikte zu unterstützen. Ankara rufe „seine Freunde und Brüder im Iran, Irak und Pakistan“ dazu auf, den Frieden durch Mäßigung und gesunden Menschenverstand zu fördern.
Fidan telefoniert mit Amtskollegen aus Pakistan und Iran
Der türkische Außenminister Hakan Fidan telefonierte während seines Besuchs in der jordanischen Hauptstadt Amman mit den Außenministern Pakistans und Irans. In seinen Gesprächen mit seinem pakistanischen Amtskollegen Jalil Abbas Jilani und seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian betonte Fidan die Dringlichkeit, neue Probleme in der Region zu vermeiden, und rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Jilani und Amir-Abdollahian hätten gegenüber Fidan zum Ausdruck gebracht, dass auch sie keine Eskalation der Spannungen wünschten.
Spannungen im Nahen Osten nehmen weiter zu
Iranische Medien berichteten am Dienstag, dass zwei Stützpunkte der militanten Belutschengruppe Jaish al Adl in Pakistan von Raketen getroffen worden seien. Am Vortag hatten die iranischen Revolutionsgarden Ziele im Irak und in Syrien mit Raketen beschossen.
Der Schlagabtausch verschärft die Spannungen im Nahen Osten, der bereits durch Israels Krieg gegen den belagerten Gazastreifen erschüttert wurde. Die Angriffe bedrohen auch die Beziehungen zwischen Iran und Pakistan, die sich lange Zeit misstrauisch beäugten, obwohl sie diplomatische Beziehungen unterhalten.