Laut Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern gibt es beim Thema Rassismus noch immer Gesprächsbedarf. Das sagte sie bei ihrer Rede am Montag anlässlich des zweiten Jahrestages des islamfeindlichen Christchurch-Anschlages.
Der australische Rechtsterrorist Brenton Tarrant hatte mit halbautomatischen Waffen mehrere Moscheen angegriffen. Dabei wurden 51 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Tarrant hatte zudem kurz vor dem Angriff ein rassistisches Manifest veröffentlicht und streamte seine Tat live auf Facebook. Der Terroranschlag löste eine globale Debatte über die Bedrohung durch rassistische Extremisten aus.
„Die Welt muss diese Gespräche führen“, forderte Ardern auf einer Pressekonferenz. Das der Täter aus Australien stammt, bedeute nicht, dass Neuseeland keine Verantwortung trage. „Mitglieder unserer muslimischen Gemeinschaft haben vor diesem Angriff hier in ihren eigenen Gemeinden einen ziemlich schrecklichen Rassismus erlebt.“
Ardern sagte, dass Regierungsvertreter weltweit die Verantwortung hätten, in dieser Sache ihre Stimme überall und zu jeder Zeit zu erheben. „Die Länder müssen das berücksichtigen“, betonte sie.
Nach dem Terroranschlag hatte Ardern Solidarität mit den Opfern gezeigt und sich dafür entschuldigt, die Gefahr durch Rechtsextremismus vernachlässigt zu haben. Die Sicherheitsbehörden hätten sich fast ausschließlich auf die vermeintliche Bedrohung durch „islamistische Extremisten“ konzentriert.
Auf die Frage, ob Neuseeland jetzt ein viel sicherer Ort für Muslime sei, sagte Ardern: „Ich bin nicht diejenige, die das beantworten kann, das kann nur unsere muslimische Gemeinschaft. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es immer noch Arbeit zu tun gibt.“