Die Außenminister der NATO kommen ab Samstagnachmittag in Berlin zu informellen Beratungen über den Ukraine-Krieg zusammen. An einem Arbeitsessen (ab 19.00 Uhr) nehmen auch die schwedische Außenministerin Ann Linde und ihr finnischer Kollege Pekka Haavisto teil.
Für Sonntag um 14.30 Uhr ist eine gemeinsame Pressekonferenz von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und dem per Video zugeschalteten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geplant. Stoltenberg nimmt wegen einer Corona-Infektion nicht persönlich an dem informellen Treffen in Berlin teil.
Geplanter Antrag auf Mitgliedschaft Finnlands dürfte im Fokus stehen
Dominiert werden dürfte das Treffen von der Ankündigung der finnischen Staatsführung, einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NATO stellen zu wollen. Mit einer ähnlichen Entscheidung Schwedens wird am Sonntag gerechnet.
Ein Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands wäre eine Zäsur für die beiden seit Jahrzehnten militärisch neutralen Staaten. In Gang gesetzt wurde die Debatte über den Beitritt in beiden Ländern durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Bei dem informellen Treffen der NATO-Außenminister am Wochenende in Berlin handelt es sich nach Angaben des Auswärtigen Amts um ein neues Format: Es seien „unter anderem sehr kleine vertrauliche Formate vorgesehen, die eben einen direkten Austausch und ein offenes unmittelbares Gespräch fördern“, sagte die Sprecherin. Das neue Format solle „den bisherigen Rahmen der formellen Treffen bewusst aufbrechen“. Am ersten Abend sollen die schwedische Außenministerin und der finnische Außenminister teilnehmen. Beide Länder haben Interesse an einem NATO-Beitritt.
Mehr zum Thema: Türkischer Außenminister Çavuşoğlu am Samstag bei NATO-Gipfel in Berlin
AFP
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