Türkiye hat die UN-Friedenstruppe auf Zypern (UNFICYP) wegen ihres Eingriffs in das Straßenbauprojekt Pile-Yiğitler scharf kritisiert. Das Vorgehen der UN sei „unvereinbar mit dem Gründungsgedanken der Vereinten Nationen“, sagte Außenminister Hakan Fidan am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit der bulgarischen Vizepremierministerin und Außenministerin Mariya Gabriel in Ankara.
Das Straßenbauprojekt wird von der UNFICYP und der griechisch-zyprischen Regierung abgelehnt. Am Freitag hatten UN-Truppen die Straße bei Pile (Pyla) mit Autos und Betonblöcken blockiert, um den Bau zu verhindern. Sicherheitskräfte der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) räumten die Hindernisse beiseite, wie auf Aufnahmen zu sehen ist. Die Straße soll den Bewohnern des Dorfes Pile einen direkten Zugang zu ihrer Heimat ermöglichen.
Fidan sagte, die zivile und militärische Präsenz der UN auf der Insel sei nicht koordiniert. Ankara begrüße die plötzliche Konzentration von UN-Fahrzeugen in der Pufferzone nicht. „Wir glauben, dass die UN ihre Neutralität in dieser Frage verloren hat“, fügte er hinzu. Türkiye werde Nordzypern weiterhin in allen Bereichen unterstützen, auch im Hinblick auf dessen internationale Anerkennung, betonte der türkische Chefdiplomat.