Die Bemühungen um Frieden in Libyen kommen voran. Militärvertreter der Lager des Ministerpräsidenten Fayez al-Sarradsch und des Putschgenerals Khalifa Haftar einigten sich bei Gesprächen in Genf darauf, Straßen und Flugverbindungen zwischen den Regionen wieder zu öffnen. Dies berichtete die amtierende UN-Beauftragte für Libyen, Stephanie Williams, am Mittwoch in Genf. Auch wollen beide Seiten sich über die Modalitäten der Ölförderung einigen und die Produktion ausweiten und gegen Leute vorgehen, die auf sozialen Medien Hassreden verbreiten und Konflikte anheizen.
Williams verurteilte die Präsenz ausländischer Milizionäre. „Der Umfang der ausländischen Intervention ist inakzeptabel“, sagte sie. „Diese Länder müssen ihre Finger von Libyen lassen.“ Politische Gespräche unter Beteiligung von Minderheiten, Frauen und jungen Menschen sollen am 9. November in Tunesien beginnen. Sobald ein Waffenstillstand erreicht sei, müssten ausländische Kämpfer innerhalb von 90 Tagen unter UN-Aufsicht das Land verlassen, sagte Williams.
Je fünf Militärvertreter beider Seiten sind noch bis Freitag in Genf. Deshalb heißen die Gespräche 5+5. Das Format war bei der Berliner Libyen-Konferenz im Januar vereinbart worden.
In dem nordafrikanischen Land tobt seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg. Der von Ägypten, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten militärisch unterstützte Warlord Khalifa Haftar versuchte zuletzt, die international anerkannte Sarradsch-Regierung mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis militärisch zu stürzen.
Befeuert wird der Konflikt von ausländischen Staaten, die Waffen, Söldner und andere Ausrüstung ins Land schicken. Alle internationalen Bemühungen, den Konflikt beizulegen, blieben bisher erfolglos.
dpa
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