Archivbild: der Kreml in Moskau (dpa)
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Nach den jüngsten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul hat der Sprecher des Kremls die Beziehungen Russlands zur Türkei hervorgehoben. Ankara sei eine „bedeutende Regionalmacht“ und die Türkei der „dominanteste unter allen NATO-Mitgliedsstaaten“, sagte Dmitri Peskow am Samstag.

In einem Interview mit dem belarussischen Staatsfernsehen bezeichnete der Kreml-Sprecher den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als großen und starken politischen Führer. „Die Türkei ist eine sehr wichtige regionale Macht und ein sehr wichtiges Land. Unsere Beziehungen zur Türkei sind ausgezeichnet", so Peskow.

Er wies darauf hin, dass es unterschiedliche Auffassungen über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern gebe und dass beide Seiten in einigen Punkten nicht völlig einer Meinung seien.

Keine Russland-Sanktionen der Türkei – Beziehungen zu beiden Seiten

Unter Hinweis darauf, dass die türkischen Behörden der NATO und den Vereinigten Staaten mitgeteilt haben, dass Ankara nicht an Sanktionen gegen Russland interessiert sei, sagte Peskow, es sei auch in wirtschaftlicher Hinsicht wichtig, dass die Türkei und Russland den Dialog fortsetzten. „Das ist sehr wertvoll. Wir messen ihm sehr viel Bedeutung bei“, betonte der Kreml-Sprecher.

Peskow verwies auf die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Russland in den Bereichen Tourismus und Energie: „Wir haben eine gute Perspektive mit der Türkei.“ Und weiter: „Wir freuen uns, dass Erdoğan die Kraft gefunden hat, seine Interessen, die Interessen seines Landes, zu verteidigen und zu verfolgen und sich nicht dem Mainstream (wie Europa) anzuschließen.“ Durch sein „Wüten gegen Russland“ schieße sich Europa „selbst in den Fuß“, ist Peskow überzeugt.

Seit Beginn des Konflikts hat Ankara seine Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine unterstrichen. Die Türkei hat die russische Invasion als „nicht hinnehmbare Verletzung des Völkerrechts“ bezeichnet - ihre Rhetorik jedoch mit Bedacht gewählt, um Moskau nicht zu verärgern, mit dem sie enge Beziehungen in den Bereichen Energie, Verteidigung und Tourismus unterhält.

Erdoğan hat wiederholt erklärt, dass die Türkei ihre Beziehungen zu Russland oder der Ukraine nicht abbrechen werde, und unterstrich, dass Ankara mit beiden Seiten sprechen könne, was ein Vorteil sei. Die Entscheidung der Türkei, keine Sanktionen gegen Russland zu verhängen, habe dazu beigetragen, die Kommunikationslinien mit Moskau für die Bemühungen um einen Waffenstillstand offen zu halten, sagte auch Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am Freitag.

Treffen der Staats- und Regierungschefs in der Türkei

Das von beiden Seiten angestrebte Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj wird höchstwahrscheinlich in der Türkei stattfinden. In diesem Sinne zitierte Interfax Ukraine am Samstag den ukrainischen Unterhändler David Arakhamia. Putin und Selenskyj werden sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ in der Türkei treffen, berichtete die Agentur unter Berufung auf Arakhamia.

Arakhamia sagte dem ukrainischen Fernsehen, Zeit und Ort des Treffens seien noch nicht bekannt. Beide Seiten haben die Verhandlungen in den letzten Tagen als schwierig bezeichnet. Die Gespräche sind eine Kombination aus persönlichen Treffen in der Türkei und virtuellen Treffen.

Arakhamia sagte, Erdoğan habe Putin und Selenskyj am Freitag angerufen „und schien von seiner Seite zu bestätigen, dass sie bereit sind, in naher Zukunft ein Treffen zu arrangieren“. Weder das Datum noch der Ort seien bekannt, doch das Treffen dürfte höchstwahrscheinlich in Istanbul oder Ankara stattfinden.

Ankara: Friedensgespräche nur unter Bedingungen

Ankara will Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland erleichtern, hält aber daran fest, dass zunächst ein Waffenstillstand und humanitäre Korridore erforderlich seien.

Unter Beibehaltung ihrer neutralen und ausgewogenen Haltung setzt die Türkei ihre diplomatischen Bemühungen zur Deeskalation des Ukraine-Konflikts fort und fordert alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Ankara hat sich zwar gegen internationale Sanktionen zur Isolierung Moskaus ausgesprochen, aber auch seine Meerengen geschlossen, um einige russische Schiffe an der Durchfahrt zu hindern.

Da die Türkei in der einzigartigen Lage ist, sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten, hat sie für ihre Vorstöße zur Beendigung des Krieges bereits von mehreren Seiten Anerkennung erhalten.

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TRT Deutsch